Gute Geschäfte
Die Welt des Handels scheint immer ähnlicher zu werden in einer von Ladenketten und Supermärkten geprägten Welt. Doch es geht auch anders, was das bei Gestalten erschienene Buch beweist. Der Titel mag irritieren, so dass man fast fragen möchte: Was sind gute Geschäfte? Gut ist ein vielschichtiger Begriff. Neben einer ethischen Komponente, Qualität anzubieten, verkaufen manche Ladenbesitzer zum Beispiel nur Waren aus dem eigenen Land. Gut kann sich auch auf die durchdachten und zielgerichteten Ladenkonzepte beziehen, die keine Kompromisse für vermeintlich schnelles Geld eingehen.
Die Journalistin Marianne Julia Strauss, neben Robert Klanten Herausgeberin des Buches, hat die Texte über die unabhängigen Läden formuliert. So vielfältig die Angebote sind, so vielfältig sind auch die (innen-) architektonischen Konzepte. Ob Spazio Permano, ein 2022 in Mailand eröffnetes Geschäft für Handpflege, The Maker Store, der seit 2016 in Amsterdam Kunsthandwerk anbietet, oder Coalbrook, der seit 2022 in London Badarmaturen präsentiert, – ihnen allen ist die Liebe zum Detail ebenso anzumerken, wie die Leidenschaft für lokale Ladenkonzepte.
In fünf Kapitel werden die auf 256 Seiten präsentierten Konzeptläden, Flagship-Stores und inhabergeführten Geschäfte vorgestellt. Ob unter der Überschrift Kundschaft wird Gemeinschaft, Spezialistentum oder Zukunft auf allen Kanälen – staunend nimmt der Leser wahr, wie viele der Läden erst in den letzten Jahren entstanden sind. Daneben gibt es länger und alt-eingesessene Angebote, die Beratung und Service anbieten.
Strauss spricht von „Mut, Einfallsreichtum und Zauber von Stores, die unsere Nachbarschaften lebendig machen“. Für 39,90 Euro ein motivierendes und auch Mut machendes Buch.