Bilder im Kopf
Sommerzeit ist Reisezeit – wie auch zu allen anderen Jahreszeiten. Nur im Sommer locken helles Licht und zumeist gutes Wetter herumzureisen und Neues zu entdecken.
Wer offen Gegenden begegnet, ist es auch für spontane Wünsche: „Ach, dieser Ort ist nur 20 km entfernt. Da wollte ich schon immer einmal hin.“ Und schon wird ein Ausflug geplant oder ein Umweg eingelegt.
Oftmals kennen wir uns in anderen Ländern besser aus als im eigenen Bundesland. Letztes motiviert das Gefühl, da könne man ja immer noch hinfahren.
An einem strahlend schönen Sommertag waren wir in Brandenburg unterwegs. Durch die Lage rund um Berlin fühlt es sich wie ein riesiges Bundesland an. Auf der Besuchsliste stand Beeskow, bekannt durch seine Burg und wechselnde literarische Burgschreiber. Ein hübscher Ort erwartete uns, an dem es einiges zu entdecken gab. Von Beeskow ist es nicht weit nach Neuzelle mit seinem barocken Kloster, eine Rarität in Brandenburg. Die alte Tuchmacher- und Hutstadt Guben lockte im weiteren Verlauf. Ein Ort mit schönen und teilweise sehr gepflegten Villen und Häusern, der an Görlitz erinnert – nicht nur wegen der durch einen Fluss geteilten deutsch-polnischen Stadt.
Die größte Überraschung bot jedoch Eisenhüttenstadt. Wer hier an Grau in Grau denkt, sei eines besseren belehrt. Man fühlt sich an die Berliner Frankfurter Allee erinnert mit ihren prachtvollen, bestens renovierten Häusern. Der Charme der Mehrfamilienhäuser wird teilweise durch Lokale und Geschäfte im Erdgeschoss unterstrichen. Kurz: eine durchaus freundliche und anscheinend lebenswerte Stadt.
Sich ein eigenes Bild zu machen, ist wichtig. Oft sind Bilder in den Köpfen die mit der Realität nichts (mehr) zu tun haben. Im übrigen macht es Freude, Orte (wieder) zu entdecken. Neugier öffnet Türen und ermöglicht interessante Begegnungen und Entdeckungen. Neugier macht unser Leben nicht nur bunter, sondern ist auch ein Grundstein des Lebens.