Archiv: Magazin – Editorial

Das Wunder der risikofreien Entscheidung

Das Leben soll voraus planbar sein und möglichst ohne Steine im Weg? Was für die einen bequem und sicher klingt, langweilt andere. Gerade in den letzten Jahren haben wir gelernt, wie schnell alles anders kommen kann, wie schnell sich Risiken entwickeln und allein Flexibilität hilft, die richtige Entscheidung zu treffen – Irrtümer und Risiken inklusive.

Ein Beratungsunternehmen warb kürzlich mit einer Methode, die zu risikofreien Entscheidungen führen soll. Was auf den ersten Blick wie ein Wunder erscheinen mag, wirkt auf den zweiten Blick langweilig und vielleicht auch fahrlässig. Gibt es das denn: die risikofreie Entscheidung? Entscheidungen bedeuten immer ein entweder … oder oder: ein sowohl … als auch. Es gilt Argumente, Fakten und auch Risiken abzuwägen und sich der einen oder anderen Seite zuzuneigen. Dabei zu schauen, ob wirklich alles berücksichtigt wird.

Was im Alltag oft schnell geht, weil die Erfahrung mitspielt oder persönliche Interessen einen klaren Ausschlag geben, ist unternehmerisch deutlich schwieriger, weil es viele Faktoren zu berücksichtigen gilt. Und manches ist weder voraussehbar noch kalkulierbar – zumindest in letzter Konsequenz. Das fängt schon an, wenn sich jemand für eine neue Stelle entscheidet und den Arbeitgeber wechselt. Die Stelle ist ideal, der Arbeitgeber hoch gelobt – nur mit den Kollegen ist nicht gut auszukommen … Das sind Bedingungen, die man vorher nicht immer erkennen kann. Das ist ein Risiko, das einkalkuliert werden muss …

Welt der Veränderung

Welche Aufbruchstimmung entstand auf deutschen Autobahnen, als vor vielen Jahren die ersten Mövenpick Marché Restaurants Einzug in die Autobahnraststätten hielten! Anstelle von Haxe, Sauerkraut und Pommes gab es nun viel Gemüse, Salat und Rösti – alles frisch zubereitet. Insgesamt nicht nur eine Wende in Sachen Produktqualität, sondern die Hoffnung auf einen neuen Geist in der Raststättenphilosophie. Nun musste niemand mehr die Schweizer um ihre chicen Autobahnrestaurants und deren angenehmes Angebot beneiden. Indes die wundersame Marché-Vermehrung fand an den deutschen Autobahnen nicht statt. Es blieb lange Jahre bei der Handvoll Restaurants dieser Art. Nun ist nur noch eines übriggeblieben. In die anderen Standorte ziehen zum Beispiel Burger King und Starbucks ein. Amerikanische Fast-Food-Kultur zeigt ihre Überlegenheit über Schweizerische Küche – ein Zeichen des Zeitgeists?

Szenenwechsel: Das ohnehin zugebaute Fürstentum Monaco legt seit Jahren eine fieberhafte Bauaktivität an den Tag. Auf einer Insel im Wasser entstehen Bauten mit luxuriösen Wohnungen. Allein das Fundament des Sockels hat Jahre gebraucht. Mittlerweile kann man sehen, was umgesetzt wird. Noch ist der daneben liegende japanische Garten, einst von Fürstin Gracia Patrizia eröffnet, vorhanden, wenn auch Teile davon – so scheint es – erneuert werden. Es handelt sich hier um eine der wenigen öffentlichen Grünflächen des Fürstentums. Das auf der anderen Seite des Gartens liegende Kongress- und Ausstellungsgelände Grimaldi Forum wird ebenfalls erweitert, so erhält die Luxe Pack Monaco ab 2025 nicht nur mehr Ausstellungsfläche, sondern auch einen neuen

Eingang. Das Zelt, in dem alles 1988 begann, gehört dann endgültig der Vergangenheit an. Ein echtes Upgrading für die Luxe Pack …

Das Verabschieden liebgewonnener Gewohnheiten gehört mit in die Welt der Veränderung. Oftmals ist es so, dass sich dann neue Perspektiven ergeben – und das ist auf allen Ebenen reizvoll.

Bilder im Kopf

Sommerzeit ist Reisezeit – wie auch zu allen anderen Jahreszeiten. Nur im Sommer locken helles Licht und zumeist gutes Wetter herumzureisen und Neues zu entdecken.

Wer offen Gegenden begegnet, ist es auch für spontane Wünsche: „Ach, dieser Ort ist nur 20 km entfernt. Da wollte ich schon immer einmal hin.“ Und schon wird ein Ausflug geplant oder ein Umweg eingelegt.

Oftmals kennen wir uns in anderen Ländern besser aus als im eigenen Bundesland. Letztes motiviert das Gefühl, da könne man ja immer noch hinfahren.

An einem strahlend schönen Sommertag waren wir in Brandenburg unterwegs. Durch die Lage rund um Berlin fühlt es sich wie ein riesiges Bundesland an. Auf der Besuchsliste stand Beeskow, bekannt durch seine Burg und wechselnde literarische Burgschreiber. Ein hübscher Ort erwartete uns, an dem es einiges zu entdecken gab. Von Beeskow ist es nicht weit nach Neuzelle mit seinem barocken Kloster, eine Rarität in Brandenburg. Die alte Tuchmacher- und Hutstadt Guben lockte im weiteren Verlauf. Ein Ort mit schönen und teilweise sehr gepflegten Villen und Häusern, der an Görlitz erinnert – nicht nur wegen der durch einen Fluss geteilten deutsch-polnischen Stadt.

Die größte Überraschung bot jedoch Eisenhüttenstadt. Wer hier an Grau in Grau denkt, sei eines besseren belehrt. Man fühlt sich an die Berliner Frankfurter Allee erinnert mit ihren prachtvollen, bestens renovierten Häusern. Der Charme der Mehrfamilienhäuser wird teilweise durch Lokale und Geschäfte im Erdgeschoss unterstrichen. Kurz: eine durchaus freundliche und anscheinend lebenswerte Stadt.

Sich ein eigenes Bild zu machen, ist wichtig. Oft sind Bilder in den Köpfen die mit der Realität nichts (mehr) zu tun haben. Im übrigen macht es Freude, Orte (wieder) zu entdecken. Neugier öffnet Türen und ermöglicht interessante Begegnungen und Entdeckungen. Neugier macht unser Leben nicht nur bunter, sondern ist auch ein Grundstein des Lebens.

Die Kraft von Geschichten

Marken müssen Geschichten erzählen … Manchmal erscheint das Storytelling eher als unlösbare Herausforderung denn als Vergnügen. Und der Hilfsgriff, einfach eine schöne Geschichte zu erfinden, hat keinen wirklich guten Beigeschmack. Die Verpackung erzählen zu lassen, wenn die Richtung feststeht, ist einfach und kann kreativ umgesetzt werden. Doch wie gesagt: Erst einmal ist die Geschichte zu finden – das heißt, graben in der Historie oder genau hinhören und hinsehen, worum es den Markeninhabern geht und welcher Fundus geborgen werden kann.

Der Blick in andere Disziplinen hilft, den Blick zu schärfen. Bilderbücher beispielsweise erzählen oft auf jeder Seite eine kleine Geschichte, auch wenn diese von den Erwachsenen eher als Kapitel wahrgenommen werden. Musik ist ebenfalls ein gutes Beispiel für gelebte Geschichten: Wer zum Beispiel in Stücke des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla eintaucht, kann in einem einzigen Titel von wenigen Minuten eine Art Oper erleben: Schmerz, Freude, Liebe, Trauer – alles ist enthalten.

Zugegeben: Am PoS schaut sich niemand eine Verpackung drei bis fünf Minuten an, doch es gilt beim Betrachter auf den ersten Blick eine gefühlvolle Geschichte auszulösen. Denn es geht zunächst um Emotionen, nicht um ein vernunftgeprägtes Kalkül. Letzteres kommt erst im zweiten Schritt. Wenn es gelingt, eine kurze Oper, Erinnerungen oder eine Geschichte im Herzen eines potentiellen Käufers auszulösen, dann ist eine Verbindung zwischen ihm und dem Produkt entstanden. Der Verstand kann sich dann nicht mehr so ohne weiteres durchsetzen.

Das Finden der Story ist das eine, die grafische Gestaltung auf dem geringen Platz einer Verpackung das andere. Doch es bleiben auch noch die Effekte: Optik und Haptik, die ihre Sinnlichkeit gekonnt ausspielen können. Die Sinne anzusprechen kann aus einem Einkauf ein Erlebnis machen.

Der Geist der Materie

Digital ist in aller Munde – sei es Online-Shopping oder E-Reader, Bezahlvorgänge oder Kommunikation. Fast könnte man meinen, das Nicht-Fassbare, das Digitale, beherrsche unsere Leben. Die Bilder, die wir damit verbinden, sind technisch, ohne Emotion und kühl.

Über Struktur und Einkehr

Gelassenheit ist eine Tugend, die vielen Menschen schwer fällt. Gerade in der Betriebsamkeit des Alltags scheint für eine kurze Besinnung oft kein Platz zu sein. Dabei hilft gerade das, überbordenden Schreibtischen oder vollen eMail-Fächern wieder Struktur zu geben.

Den Jahreslauf vor Augen

Regelmäßig Wiederkehrendes oder Rituale im Alltag können ein guter Gegenpol zur Hektik und Vielfalt unserer (Arbeits-) Tage sein. Diese Momente des Innehaltens oder der kleinen Fluchten aus dem Alltag geben Kraft für anstehende Aufgaben. Das Konzentrieren auf den nächsten Schritt schafft Klarheit.
Der unerschütterliche Jahreslauf der Natur macht es uns mit seiner Regelmäßigkeit vor: Die Jahreszeiten folgen in immer gleichen Schleifen ihrem Weg …

Neue Perspektiven

Wer sich den Herausforderungen des Lebens stellen möchte, braucht Mut und Vertrauen. Das fällt vielen nicht leicht, denn beispielsweise Erfolg wird noch immer mit sogenannten Macherqualitäten gleichgesetzt und an diesen gemessen. In der Vergangenheit war es oft so, dass das Zögern vor dem nächsten Schritt als Schwäche ausgelegt wurde. Die Stärke dahinter wurde nicht gesehen.

Welche Verpackung darf es sein?

Entgegen aller Unkenrufe werden die meisten Geschenke noch immer hübsch verpackt überreicht. Damit drückt der Schenkende Wertschätzung gegenüber dem Beschenkten aus. Dabei kann es sich ebenso um aufwendige wie um einfache Verpackungslösungen handeln.

Bereichernde Begegnung

Wie halten Sie es mit persönlichen Begegnungen? Nutzen Sie mehr als früher die digitalen Möglichkeiten, sichtbar zu kommunizieren oder beschränken Sie das auf dienstliche Gespräche? Nicht alle mögen den Austausch über Bildschirme. Doch manchmal ist es praktisch, nicht durch die Welt reisen zu müssen, um dienstliche Themen auf internationaler oder nationaler Ebene zu besprechen …