Archiv: creativ verpacken aktuell

Fröhlich aussehen!

In weniger als einer Minute, verspricht die Kosmetikmarke Benefit ihren jungen Kundinnen, sehen sie frisch aus. Die Cakeless-Serie lässt Unebenhauten der Haut verschwinden und sorgt so für einen Wohlfühleffekt. 

Foto: Benefit

Was 1976 als Geschäft für Make-up „The Face Place“ – von den Zwillingen Jean und Jane Ford in San Francisco gegründet – begann, setzte sich ab 1990 unter dem Namen Benefit Cosmetics und einem Counter im New Yorker Warenhaus Henri Brendel fort. Mit ihrem Claim „Humor ist die beste Kosmetik“ kreierten Jean und Jane Beauty-Produkte, die Spaß machen und für einen sofortigen Beauty-Effekt sorgen sollten. 1997 erfolgte der Sprung nach Europa und bei Harrods in London wurde ein Benefit Counter eröffnet. LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton erwarb 1999 die Marke. 

Der Humor der Marke spiegelt sich auch in ihrer Verpackung wieder: Das durchgestrichene Kuchensymbol verdeutlicht, dass das Geheimnis nicht der dicke Auftrag ist. Die Gestaltung ist übersichtlich, dabei wirkungsvoll – sowohl im Farbcode als auch bei der Typo. Die junge Zielgruppe, an die sich die Marke richtet, führt sie so zielsicher in den Bereich der dekorativen Kosmetik ein. Auch der Name „Cakeless“ trägt die Idee des Verdeckens anstelle von dickem Übertünchen weiter.

Panik als Ratgeber?

Normale Hygieneregeln statt Überverpackung und aseptische Ausstattungen. Angst getriebene Reaktionen verhüllen den Blick, meint Carolina E. Schweig, CESchweig, Hamburg. 

Leergekaufte Supermarktregale, Hamstern von Produkten, die urplötzlich für lebensnotwendig gehaltenen werden. Lebensmittelkauf online  – das Konsumverhalten in Corona-Zeiten hat sich stark verändert und ist vor allem von einem getrieben: von Angst. Angst, sich nicht mehr mit dem Nötigsten versorgen zu können, Angst vor dem Kontakt mit anderen Menschen oder gar Angst vor Keimen auf Produkten und deren Verpackung.

Zwar wird immer wieder darauf hingewiesen, dass es vollkommen ausreicht, zum Beispiel Obst und Gemüse vor dem Verzehr zu waschen, doch sprießen Mythen und Legenden schneller, als die Realität hinterher kommt. Es wiegt sich in Sicherheit, wer statt zu loser Ware zur verpackten greift. Ein trauriger Rückschritt, auf dem Weg zu weniger, vor allem weniger unnötige Verpackungen. 

Gerade noch verpönt, steigt nun die Kunststoffindustrie wie Phönix aus der Asche… Kunststoff ist ein berechtigter Packstoff, doch ist er weder zu verteufeln, noch die Rettung in Corona-Zeiten…

Auch der Griff zu antiseptischen Lacken und  keimtötenden Verpackungsausstattungen, der verängstigten Konsumenten als  besonderer Mehrwert in Corona-Zeiten verkauft wird, ist sinnlos. Wir brauchen nicht mehr, sondern sinnvolle, minimalisierte und funktionelle Verpackungen. 

Neben der aktuellen Krise gibt es genügend ungelöste Themen: Wir haben immer noch ein Klimaproblem, die Trockenheit in Deutschland ist schon jetzt in einigen Gegenden dramatisch.  Und die Problematik der Kunststoffinseln in den Meeren hat sich auch noch nicht gelöst.  Das heißt, es gibt ausreichend Raum sich zu profilieren,… mit einem  verantwortungsvollen  Umgang unserer Ressourcen – so wenig verpackt wie möglich – wie auch im Umgang mit der Gesundheit der Menschen und dem Produktschutz.

Links:

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/auswaehlen-zubereiten-aufbewahren/wird-das-coronavirus-ueber-lebensmittel-und-verpackungen-uebertragen-46289  

https://www.lebensmittelverband.de/de/aktuell/20200331-coronavirus-lebensmittel-einkaeufe-abwaschen-oder-desinfizieren)

Naming und Packungsdesign für Schwartau

Lust auf Sommer macht die Frühjahrs-Edition Gartenfreund von Schwartau. Als Goodie erhält jeder Käufer ein Samentütchen.

Foto: Hajok Design

Welchem Namen gibt man dem Kind? Hajok Design, Hamburg, war von Schwartau sowohl beauftragt den Namen zu finden, als auch das Packungsdesign zu gestalten. „Der Name Gartenfreund steht für die Natürlichkeit der Konfitüren und für die Freude am eigenen Garten oder Balkon. Das Thema Urban Gardening spiegelt sich daher auch im Packungsdesign wider. Die traditionellen Frucht- und Blütenillustrationen erinnern an Zeichnungen aus alten botanischen Fachbüchern.

Die moderne Typografie bildet eine ästhetische Brücke zwischen dem Damals und Heute”, erklärt Jannika Plaas,

Design Direktorin bei Hajok Design, das Projekt.

Als kleines Schmankerl flattert noch ein Schmetterling auf dem Etikett: Er ist das verbindende Element und unterstützt den

schwarzen Deckel als Kontrast zum hellen Etikett bei der Differenzierung vom vorhandenen Schwartau-Sortiment. Jedem Glas ist ein Samentütchen beigefügt.

Das Wasser der Venus

Es ist kaum an Poesie zu überbieten und eine Hommage an die große Kunst Italiens: Das Weingut Ruffino hat für seinen Roséwein eine Verpackung komponiert, die die Besonderheiten des Weins unterstreicht. 

Foto: Ruffino

Im Küstenland der südlichen Toskana, der Maremma, auf dem Weingut Ruffino entsteht der Roséwein Aqua di Venus – das Wasser der Venus –  aus der Vereinigung der Rebsorten Syrah, Sangiovese und Pinot Grigio. Wasser als Ursprung des Lebens und der Schönheit, wie es in Botticellis Gemälde „Die Geburt der Venus“ dargestellt ist: Die Eleganz und der Charakter von Aqua di Venus sind Ausdruck eines Anbaugebiets, wo die Reben die Brise des Thyrrenischen Meeres einatmen und dessen Licht widerspiegeln. 

Die Flasche, deren Glasform auf die Muschelschale der Geburt der Venus verweist, unterstreicht das zarte Rosa des Inhalts: Qualität, die sich auch als Prägung im Flaschenboden wiederfindet. Das Etikett ist passend zum Flascheninhalt in zarten Farben gehalten mit einer Grafik stilisierten Blütenblätter, die an ein Kirchenfenster erinnern und doch einen italienischen Garten im Grundriss darstellen – ein zarter Hinweis auf die Schönheit: elegant und feminin bis ins Detail.

Wildkaffee spart Verpackung ein

Der Pionier für kompostierbare Kaffeekapseln, Original Food, stellt eine verbesserte Kaffeekapsel mit Aromaschutz und

reduzierter Verpackungsmenge vor.

 

 

Florian Hammerstein weiß genau, was er tut. Der Wildkaffee seines Unternehmens Original Food setzt hohe Qualitätsmaßstäbe. Von Anfang an war es ein Anliegen des Unternehmers, seinen Kaffee auch in Aromaschutzkapseln anzubieten, die – biologisch abbaubar – für das Nespresso-System eingesetzt werden können. Nun setzt das Unternehmen noch einen drauf: Bisher waren die Kapseln von Bonga Red Mountain einzeln in einer biologisch abbaubaren Folie verpackt. Jetzt sind sie mit einem Aromaschutz ausgestattet, wodurch die Schutzfolie entfällt. So werden, nach Aussage von Original Food, 40 Prozent Verpackung eingespart. Zudem können die Kapseln entsprechend der verschiedenen Kaffeesorten farbig kodiert werden. Ab Ende April 2020 sollen sie in den Handelsregalen stehen.

Kritzeln wie ein Weltmeister

Wer bisher eher heimlich auf Servietten oder Bierdeckeln gekritzelt oder gescribbelt hat, der kann das mit den neuen Kritzeldeckeln jetzt offiziell tun… Für die Idee stand der als Kritzelkönig bekannte Karikaturist Walter Hanel Pate.

Gute Ideen werden oft nebenbei entwickelt. In einem Restaurant saß eine vierköpfige Familie an einem Tisch. Statt die Gelegenheit für ein Gespräch zu nutzen, beugte sich jeder über sein Smartphone. Dieses traurige Szenario motivierte den am Nebentisch sitzenden Karikaturisten Walter Hanel gemeinsam mit The Katz Group den Kritzeldeckel zu entwickeln – eine Art Schiefertafel des 21. Jahrhunderts im Bierdeckelformat, passend verpackt zu je zwölf Stück mit Schwamm und Kreide. Olaf Müller, Sales Manager bei Katz: „Wir haben für die Ansprüche an die Kritzeldeckel schnell eine Lösung zur Beschichtung unserer Holzschliffpappe gefunden. Schwarze Farbe und ein spezieller Lack ergeben eine Veredelung, die das Kritzeln mit Kreide und die Reinigung mit einem trockenen Schwamm erlaubt“. 

Frohe Ostern

Jahresfeste im Frühjahr können sich auf frisches Grün und zarte Farben verlassen – ein Farbspiel passend für den österlichen Tisch. Hier mehr.

 

Jahr für Jahr lassen sich die Schokoladenhersteller Neues für den österlichen Tisch einfallen. Viba wählt für den Küken-Ostergruß Sonnengelb und vereint so dekoratives Design mit österlicher Stimmung. Ein kleines Osterküken lugt aus der Verpackung und strahlt mit den Resten einer Eierschale auf dem Kopf in die Runde. Eine echte Schleife wertet die kleine Aufmerksamkeit  zum Geschenk auf.  Den Auspackenden erwarten vier Nougat Minis. Wer es etwas weniger verspielt haben möchte, der greift zur optisch schlichteren Variante. 

Leserfreude

Wenn creativ verpacken auf den Tisch kommt, ist die Freude groß. Eine besondere Überraschung gibt es, wenn sich der Lesende in der Ausgabe wiederfindet… Lesen Sie hier.

Foto: Nadine Koscielniak

Tage jagen die Neuigkeiten oder Neuigkeiten jagen die Tage. Ist da so ein bisschen Windhund mit drin, könnte man sich fragen? Saustolz war Luki, als das Belegexemplar vom Magazin “creativ verpacken“ bei uns reinschneite oder besser reinregnete.

Gestern noch schlafendes Topmodel und Dogmuse und heute bereits als Packaging Spezialist und Agenturchef in dieser genialen Profizeitschrift, mit authentischen Inhalten, die zu Inspirationen und auch Erfolgen verhilft.

“Was kommt nur als nächstes?” fragte mich Luki und sabberte dabei glückselig unser einziges Ansichtsexemplar mit überaus nassem Nasensabber voll.

Ich lächelte Luki an und sagte still: “Kleiner Luki, was als nächstes kommt, dass weiß ich noch nicht, aber ich bin mir sicher, solange du und Sa echte und reine Hunde bleibt, solange werden uns die Abenteuer und die kleinen und großen Ereignisse im Leben heimsuchen. Manchmal großzügig und dann auch wieder winzig und klein – das ist wie bei Keksen, man weiß nie, welchen man bekommt!”
Sa preschte zu uns aufs Bett und fragte hastig: “Authentisch sein – was heißt das überhaupt?“ “Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, kleiner Sa, und die Antwort lautet wohl auch für jeden anders. Aber eines ist klar: Authentizität und authentisch leben heißt vor allem, sich selbst treu zu bleiben, sich nicht zu verstellen und im Reinen mit sich selbst zu sein. Das ist ein lebenslanger Prozess, der nie endet und uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellt.”
Luki maulte ein wenig genervt und titschte Sa über seinen langen Hals: „Mann Sa – das heisst einfach echt sein, Windhund sein oder unverfälscht sein. Jetzt halt einfach die Klappe und blättere mit mir das scharfe Magazin durch, sonst bringst du es nie zu etwas in unserer Werbeagentur für tierische Unternehmen!“

Nadine Koscielniak, KönigsNasen, Köln

Verführung pur

Der Apfel spielt in vielen Szenarien von der Bibel über Wilhelm Tell bis zum Lieblingsgetränk der Deutschen in Saftform eine wichtige Rolle – nun auch in neuer Funktion am PoS. Hier mehr.

Foto: Bags by Riedle

So mancher Papierhersteller experimentiert seit längerem mit Reststoffen, mit denen er seinem Papier eine besondere Note gibt. Bags for Riedle hat für seine Tragetaschen ein Papier entdeckt, das zu 15 Prozent aus  Fruchtverwertungsrückständen von Apfelprodukten besteht, die anderweitig nicht mehr verwendet werden können. Volker Riedle schwärmt von dem neuen Material: „Das Apfelpapier zeichnet sich durch seinen Elfenbeinton, seine Eleganz und seine hervorragenden Verarbeitungseigenschaften aus. Es fühlt sich samtig-warm und sehr angenehm an. Der Gestaltung von Motiven für das Taschendesign sind keine Grenzen gesetzt.“

Flexibler Einsatz

Retrodesign mit Zusatznutzen wird den vielfältigen Anforderungen an Verpackungen gerecht. Lesen Sie hier.

Foto: PAKA

Pfiffige Ideen werden oft vom Markt belohnt.  Die Glashütter Pappen- und Kartonagenfabrik (PAKA), Hersteller von Pappen, Kartonagen und Gefachen, hat sich von Bierkisten der 1950er und 1960er Jahre inspirieren lassen und eine Getränkekiste im Retrostil entworfen. Diese kann für Bier wie auch für andere Getränke genutzt werden. Den einzelnen Flaschen Halt geben die Gefache. Motiviert zu dieser Entwicklung aus anthrazit-farbener Hartpappe haben das Unternehmen ausgefallenere Kundenwünsche und neue Getränke-Geschmacksrichtungen, die nach besonderen Verpackungen rufen. 

Die Getränkekiste aus 1,3 Millimeter starker Hartpappe wird zu 100 Prozent aus Altpapier hergestellt und wiegt 1300 Gramm. An der Innenseite des zweiteiligen Deckels kann ein Magnet angebracht werden, der der Verwahrung von Kronkorken dient. Entfernt man die Gefache, kann die Kiste für Einkäufe genutzt werden.