Archiv: creativ verpacken aktuell

Funq: Will Getränkemarkt revolutionieren

Aus allem aussteigen und etwas Neues machen, das bewegt so manchen Markenmanager …

Adé Coca-Cola, das haben Sebastian Kroth, Fabian Roschig und Michael Schwarz gesagt und gründeten das Start-up Funq, um einen Superfruit-Sirup herzustellen, der nur aus wertvollen und echten Inhaltsstoffen bestehen soll. „Die Art, wie und was wir trinken, muss neu gedacht werden. Denn die Menschen werden in Zukunft vollkommen anders konsumieren. Der Trend geht hin zu gesünderem, individuellerem und vor allem nachhaltigerem Getränkegenuss, wobei sich die Lust auf leckeren, natürlichen Geschmack nie verändern wird. Dieses Konsumentenbedürfnis wollen wir mit Funq ganzheitlich erfüllen“, erklärt CMO Sebastian Kroth den Hintergrund. Gemeinsam mit Roschig und Schwarz will er seine Vision von der Zukunft des Trinkens umsetzen: Drinks aus Sirup und Wasser mischen und so auch Verpackung sparen …
Mit ins Boot kam für die Gestaltung die Frankfurter Designagentur Milk. Agenturchef Andreas Milk zum puristischen Designkonzept: „Everything is liquid – die Leitidee floss in die Funq-Logo-Gestaltung beim Tropfen und auch in der verflüssigten Typografie für die Sortenbezeichnung ein. Die neue Art, sich richtig gute Erfrischungsgetränke mit Zusatzfunktionen zu mischen, findet Ausdruck in der charakterstarken Handschrift, welche der Marke ihre Stimme gibt.“
Über die Umsetzung der Gestaltung und den Abfüllprozess berichtet Roschig: „Das Design wird im sogenannten Co-Printing-Verfahren produziert. Die Immergut GmbH ist der Projektlead und stimmt unsere Designs ab. Tetra Pak druckt diese und final abgefüllt wird dann durch Immergut in Schlüchtern.“

Tyskie: Neues Design

Kontinuität beim Design von Marken garantieren nicht selten die Agenturen.

Die polnische Biermarke Tyskie, die zu Asahi Brands Germany gehört, hat sich einem Relaunch unterzogen. Dieser lag in Händen der Designagentur Brand New Attitude (BNA), Warschau/Polen. Die Kreativen begleiten die Marke seit mehr als zehn Jahren und stehen für Kontinuität bei der Gestaltung.
Auf Nachfrage von creativ verpacken erklärt Anna Apostel, Marketing Manager bei Asahi Brands Germany, über das Designkonzept für den deutschen und polnischen Markt: „Wir freuen uns sehr, dass die Marke Tyskie einen neuen Look bekommen hat, der bold ist, auf sich aufmerksam macht und sich auf das Wesentliche reduziert. Das neue Design passt perfekt zu unserer Positionierung im deutschen Markt, denn in den letzten Jahren hat sich Tyskie vor allem in jungen, urbanen Communities zum kultigen Szenebier etabliert.“
Anstelle zierender Ornamente reduziert sich das Neudesign auf den Namen in Großbuchstaben auf rotem Untergrund: einfach, dabei einprägsam und ein direkter Blickfang, der die Tyskie Community zusammenbringen soll.
Die Flaschenetiketten wurden von Opegiek gedruckt. Die bei den Konsumenten immer beliebter werdende Tyskie-Dose produzierte Can Pack.

Escape-Rum in Farben der Karibik

Designs, bei denen etwas zu entdecken ist, sind mehr als nur ein Hingucker …

Für die Schweizer Barszene hat Diwisa den Escape Rum auf den Markt gebracht. Damit das Mixen und Schütteln noch mehr Freude bereitet, beauftragte das Unternehmen Win Creating Images, Aachen, mit der Gestaltung. Die Agentur entwickelte zwei karibische Farbwelten, um die Herkunft des weißen und braunen Rums zu verdeutlichen. Die Hintergrundfarben blau und rot tragen ebenso wie unterschiedliche Blüten und Vögel zur Differenzierung bei. Goldene Details in Kombination mit den floralen Mustern sollen an urbane Bars im Art Deco-Stil erinnern. Die Gestaltung versteht sich als Einladung, den Alltag hinter sich zu lassen und in die Welt der Karibik einzutauchen.
Anke Krocker, Head of Design bei Win, beschreibt die Welt hinter dem Design: „Inspiriert durch die Barszene, die sowohl in ihrem Interior als auch in den Drink-Rezepten oft Tradition und Innovation miteinander verbindet, haben wir eine ähnlich gegensätzliche Verbindung auch innerhalb unseres Escape Designs geschaffen. Während kräftige botanische Farben die nötige Freude und Energie ins Design bringen, dient eine eher klassische Typografie als Träger der Rum-Kategoriecodes und als spannender Gegenpol.“
Janine Beeler, Brand Managerin bei Diwisa, zeigt sich glücklich über das Ergebnis: Es sei gelungen, „den Markenkern unseres Escape Rums mit dem neuen Design widerzuspiegeln“, sowie Moderne mit Tradition und Herkunft zu verbinden.

Milka: Dark Milk Sortiment wird ergänzt

Im Schokoladen-Tafel-Segment sind ständige Neuerungen angesagt.

Das Dark Milk Sortiment von Milka wird um eine Variante mit Nougat-Crème-Füllung erweitert. Bei der Gestaltung der Tafelverpackungen arbeitete Mondelēz erneut mit Bulletproof, London/Großbritannien zusammen.
Bert Kriewolt, Senior Director Marketing Chocolate Activation DACH bei Mondelēz International, beschreibt für creativ verpacken den Hintergrund des Gestaltungskonzepts: „Milka Dark Milk ist Milkas zarteste dunkle Schokolade mit Alpenmilch – intensiv und zartschmelzend. Dies spiegelt sich auch im Packungsdesign wider, welches mit intensiven dunklen Tönen und reflektierenden Gold-Applikationen besticht. Hierbei bildet das Dark Milk Logo das Zentrum der Verpackung und erscheint in einem schimmernden Gold-Ton. Die Verpackung ist in verschiedenen Lila-Tönen gehalten und bildet unter anderem eine Berg-Silhouette in einem edlen dunklen Ton ab. Bei der neuen Sorte Milka Dark Milk Nougat-Crème werden die Berghänge entsprechend der feinen Nougat-Crème-Füllung in einem warmen Crème-Ton hervorgehoben.“
Ab August soll die neue Sorte im Handel zu finden sein.

Grape Diggaz: Wermut Duo

Regionales wird im Spirituosenmarkt immer wichtiger.

Sebastian Jäger-Enthammer und sein Team von Wu Dram Clans hat gemeinsam mit Kirsch Import einen roten und weißen Wermut auf den Markt gebracht. Dabei sei ihnen wichtig gewesen, keinen zusätzlichen Zucker beizugeben und bei den Kräutern auf regionale Produkte zu setzen, erklärt Jäger-Enthammer.
Die Gestaltung lag bei David Frikell, Inhouse-Designer bei Kirsch Import. “100 % without bullshit steht auf dem Label und ist Leitsatz für unsere Produkte. Was für den Inhalt der Flaschen zutrifft, soll sich natürlich auch im Look spiegeln. Wir haben eine Reihe natürlicher, handgemachter Spirits – ganz ohne Zusatzstoffe, Färbung oder Zuckerzusatz – einfach authentisch. Alte Klassiker treffen auf modernes Selbstbewusstsein, zum Beispiel wirklich guter Wermut. Mein Ziel war ein sachliches, aber nicht emotionsloses Label für diese emotionsgeladenen Getränke, dazu transparente Informationen zum Produkt, eine markante, handliche Flasche, überzeugende Materialien, Haptik und Nachhaltigkeit. So werden wir diesen besonderen Liquids gerecht“, erklärt der Kreative gegenüber creativ verpacken.
Das Recyclingglas aus 100 Prozent Altglas stammt von Estal. „Natürliche Schönheit mit all ihren spannenden, teils unvorhersehbaren Unvollkommenheiten, war der führende Gedanke auf der Suche nach der passenden Flasche für unsere neuen Produkte der Grape Diggaz Core Range … Die Etiketten wurden in Frankreich gedruckt. Recycling ist uns auch hier wichtig. Dazu eine zur Oberfläche der Flasche passende Haptik, die ein wenig an die alte Handwerkskunst der Papiermacher erinnern soll. Insgesamt wollte ich ein Material finden, welches sich nicht zu sehr in den Vordergrund spielt, sondern eher einen etwas schlichteren Kontrapunkt zur doch recht charismatischen Flasche setzt“, ergänzt Frikell.

Teekanne: Kräftige Farbe

Mitten im Sommer denken Marken schon an Herbst und Winter.

An junge Zielgruppen richtet sich das Bio-Sortiment Organics von Teekanne. Eine neue Sorte, Früchtetee mit Vitamin C, erwartet die Verbraucher ab Juli im Teeregal.
Die Gestaltung lag bei Roman Klis Design, Herrenberg. „Das Gestaltungskonzept wurde angelehnt an die restliche Range für die Zielgruppe der Millennials entworfen. Durch das moderne Design und die kräftigen Farben, soll es zum Kauf animieren und als Begleiter für die kalte Jahreszeit dienen“, erklärt Lena Eichmeyer, Junior Produktmanagerin bei Teekanne, auf Nachfrage von creativ verpacken.
Gedruckt wurden die Faltschachteln von Gundlach Verpackung.

 

Padma: Klarer Farbcode

Verpackungen im Pharmabereich setzen oft auf schlichte Gestaltung mit viel Weiß im Hintergrund.

Die Nahrungsergänzungsmittel des Schweizer Unternehmens Padma orientieren sich an Rezepturen aus Tibet, die den Stoffwechsel unterstützen sollen. Das Packungsdesign mit seinem Weißanteil soll sowohl die Qualität unterstreichen als auch den Bezug zu den jahrhundertealten tibetischen Rezepturen herstellen. Inspiriert von den Tibetischen Gebetsfahnen wurde jeder Formel eine Farbe verliehen. Passend zu den Fahnen wurden Farbstreifen ausgewählt, die sich auch in den Produktnamen wiederfinden. Die grüne Ecke rechts oben stehen für die Begriffe nachhaltig, natürlich, rein.
Das aktuelle Gestaltungskonzept wurde mit Sto Pharmawerbung, Wil/Schweiz, umgesetzt. „Das neue Packungsdesign verkörpert die Padma-Qualität und den Gedanken, dass durch unsere schonenden Herstellungsprozesse und die strengen Qualitätstests die volle Kraft der Natur in die Hände der Verwender kommt. Dies ganz im Sinne unseres Slogans: Tibetische Rezepturen aus der Schweiz. Natürlich!“, erläutert Dr. Herbert Schwabl, Co-CEO von Padma.
Auf der Rückseite steht der Rezepturname in tibetischer Sprache sowie drei Aufzählungspunkte, die den Produktnutzen jeweils auf Deutsch ausführen.

 

Young Poets: Spiel mit Buchstaben

Wer Kunden am Weinregal packen möchte, der tut gut daran, seinen Markenauftritt bewusst zu planen.

Was nützt ein guter Tropfen in der Flasche, wenn die Verpackung das nicht kommuniziert? Eliah Werner kennt sich mit Marken und Marketing aus. Als Genießer hat er Freude an gutem Wein. 2019 hat er deswegen Young Poets – The Good Wine Company ins Leben gerufen. Hier werden Weine junger talentierter Winzer abgefüllt. Bei den Etiketten, die Werner selbst gestaltet hat, verlässt er sich darauf, dass Begriffe trotz fehlender Vokale problemlos erkannt werden. Mit frechen Sprüchen soll die Fantasie der Konsumenten angeregt werden. Von jeder verkauften Flasche gehe ein kleiner Betrag an die Stiftung Lesen.
„Winzer fokussieren sich darauf, den besten Wein zu kreieren, aber nicht darauf, wie sie es schaffen, im Regal aufzufallen und Kunden mit Design zu begeistern“, so Werner über sein Gestaltungskonzept. Der Marketingmann will Konsumenten bereits zwei bis drei Meter vor dem Regal überzeugen. Bei drei Metern Entfernung falle das ungewöhnliche Design der Flaschen auf. Bei zwei Metern würden Weinfarbe und Rebsorte gesucht. „Hier habe ich mit den Rebsorten gespielt, die Vokale entfernt: GRAUBRGNDR“, so Werner weiter. „Ein Meter: Dann befassen sich die Kunden mit dem Wein und lesen: Fifity Shades of GRAUBRGNDR, was sie positiv überrascht und hoffentlich zum Schmunzeln bringt. Die Namen basieren auf Kunden-Insights zu Themen, die via Social Media und Hashtags relevant für sie sind.“ Der Kopf entziffere das BRGNDR zu Burgunder. Mit der Marke Young Poets würden positive Bilder assoziiert.
Gedruckt wurden die Etiketten von der Druckerei Hügelschäffer. Das Logo und der Weinname sind jeweils mit Lack veredelt.

Altonaer Kaviar Import Haus: Blick nach vorne

Kaviar ist traditionell etwas Besonderes, doch nun sollen neue Zielgruppen erreicht werden.

Als eines der ältesten Kaviarhäuser der Welt richtet das Altonaer Kaviar Import Haus (AKI) den Blick nach vorne. Für die neue strategische Ausrichtung waren Natürlich- und Lässigkeit sowie Storytelling gefragt. Dafür engagierte das Unternehmen die Hamburger Agentur Mutabor.
Eva Maria Pankalla, Director Marketing & Kommunication bei AKI, über die neue Verpackung: „Wir haben eine Produktlinie entwickelt, die sich visuell und thematisch vom Mythos der alten Kaviarwelt verabschiedet. Die Designs verknüpfen Zeitgeist, Natürlichkeit, Lässigkeit. Dinge, die früher nicht primär mit Kaviar verbunden wurden.“ Damit einher ging auch ein Relaunch des Logos, das nun deutlich schlichter daher kommt. AKI positioniere sich als Wegbereiter für einen neuen Kaviargenuss, ohne dabei den Respekt für das Handwerk Kaviar aus den Augen zu verlieren, so Pankalla weiter: „Das öffnet die Tür für andere – und ich sage bewusst nicht jüngere – Zielgruppen und neue Multiplikatoren im Foodsegment mit hoher visueller Ästhetik.“
Für Mutabor war es neben der Neupositionierung auch eine interessante Herausforderung, den Launch der neuen Kaviar-Bar im Berliner KaDeWe zu begleiten.

Stelvio Gin: Ode an die Natur

Eine Region prägt auch die Produkte, die sie hervorbringt.

Hubschrauberpilot Nicki Wallnöfer stellt mitten in Südtirol im Herzen des Nationalparks Stilfser Joch seinen eigenen Bio-Gin namens Stelvio her. Für ihn ist klar, : „Als Bio-zertifzierter Produzent von Kräutern gibt es für uns nur einen Weg. Alle unsere Produkte müssen dieses Label tragen. Nur so kann und wird unser Stelvio-Gin unseren Ansprüchen gerecht.“ Diese Klarheit findet sich auch in der Gestaltung wieder. Die Designer von Brand Gorillas, Bozen/ Italien, entwickelten den Markenauftritt. Agenturchefin Ulrike Prader erläutert das Zusammenspiel von hochwertigem Gin, türkisblauem Glas (von Vetroelite), präzisem Siebdruck und veredeltem Karton (von Cartotrentina) als einem Meisterwerk aus Design und Handwerkskunst, das den Wert des passionierten Projekts aus den Bergen unterstreicht: „Die ruhende Form der Glasflasche mit schwarzem Holzverschluss ist eine Hommage an die majestätische Schönheit des Stilfser Jochs. Der türkisblaue Lack greift das Schimmern des Gletschereises auf. Der Siebdruck auf der Flasche zeichnet einige der prägendsten Kehren dieser Passstraße mit ihren 48 Kehren nach. Die Linienführung vermittelt einen Hauch von Abenteuer und erinnert an die Geschichte dieses technischen Meisterwerks.
Der schwarze und lichtgrüne Siebdruck auf dem türkisblauen Glas schafft einen starken Kontrast und verleiht dem Packaging eine visuelle Tiefe und Raffinesse. Die Flasche wird in einem schwarzen Single-Karton überreicht, welcher mit glänzendem UV-Lack veredelt ist.“
In diesen Gin, so verrät Wallnöfer, kommen nur die besten Bio-zertifzierten und teils von Hand selbst gepflückten Kräuter. Viele Stunden Arbeit, aber auch Passion und Liebe zur traditionellen Herstellung flössen in Stevio Gin …