Archiv: creativ verpacken aktuell

Melitta: Neue Spezialitäten

Kaffee in seiner Vielfalt erfährt immer neue Variationen – und das auch bei der Gestaltung.

Anlässlich der Internorga präsentierte Melitta Professionell La Tazza Verde® Selection. Die Bio- und Fairtrade-zertifizierten Bohnen aus Kolumbien werden von der Kooperative Anei gewaschen und getrocknet, bevor diese in der Melitta Manufaktur in Bremen geröstet werden. Bei der Verpackung für den B2B-Bereich setzte das Unternehmen auf die GfG Gruppe für Gestaltung, Bremen.
Designer Ole Bergmann erläutert den Hintergrund: „Wir wollten mit der Verpackung zwar einen Bezug zur Herkunftsregion Kolumbien herstellen, aber nicht mithilfe der typischen Symbole und Wahrzeichen. So sind wir auf die Idee gekommen, die Herkunftsregion über Tiere abzubilden.“ Faultier (Filterkaffee), Gürteltier (Café Créme) und Kolibri (Espresso) wurden nun auf die Etiketten gehoben. Im übrigen habe der Auftrag richtig Spaß gemacht, so Bergmann weiter: „Es kommt selten vor, dass wir bei Lebensmittelverpackungen so viel Gestaltungsfreiheit haben. Toll, dass der Kunde das zugelassen hat.“

Alcina: Vitaminpower

Strahlende Schönheit kommt von innen. Dabei unterstreicht eine passende Pflege die positive Ausstrahlung.

Auf eine Tages- und Nachtpflege setzt Alcina Kosmetik. Während die Tagescreme den guten Start in den Tag unterstützen soll, setzt die Nachtcreme auf eine Regeneration der Zellen. Die Designidee wurde vom Produktmanagement von Alcina entwickelt und von Pure Kommunikation, München, umgesetzt.
Carlo Borg, Produktmanager von Alcina Kosmetik, erklärt auf Nachfrage von creativ verpacken das Designkonzept: „Das Gesamt-Gestaltungskonzept ist auf die volle Vitaminpower für glückliche Haut ausgerichtet. Diese Positivität soll auch die Farbgebung transportieren. Das zarte Gelb passt zum Thema Vitamin C und zur Tagescreme, der dunklere Blauton der Nachtcreme steht für Ruhe und Regeneration der Haut. Die Tiegel werden durch einen matten Look veredelt.“
Die Tiegel stellte Louvrette her und bedruckte sie im Siebdruck.

Cosmetic Business 2023: Trends, Farben und Materialien für die Kosmetikverpackung

Wie Kreisläufe für Verpackungen in der Kosmetikbranche funktionieren können, darüber informiert die Messe in München.

Auf der Cosmetic Business, internationale Fachmesse für Kosmetikherstellung und -verpackung, werden aktuelle Trends aus der Kosmetik-Verpackungswelt vorgestellt. Im Fokus sind: innovative Packstoffe und Materialien, verschiedene Packmittel wie Flaschen, Tiegel, Dosen und Tuben sowie Verschlüsse und Faltschachteln. Etwa die Hälfte der rund 400 Aussteller und vertretenen Unternehmen gibt vielfältige Impulse für eine nachhaltige und kreislauffähige Verpackungslösung.

Cosmetic Business vom 14. bis 15. Juni 2023 im MOC München

Teekanne: Kalte Sommergetränke

Hausgemachte Limonaden sind beliebt.

Dieser Trend macht auch vor dem Sortiment von Teekanne nicht halt: So entstanden unter dem Claim Cold & Fresh vier Geschmacksrichtungen mit Biozutaten, die kalt aufgegossen werden: Grapefruit-Minze-Ingwer, Orange-Rosmarin, Pfirsich-Maracuja und Zitrone-Minze.
Gestaltet wurden die Packungen und ein Display in Kühlschrankoptik, wie es Teekanne formuliert, von der Münchner Agentur Friedlhampen. Für creativ verpacken erläutert Andreas Friedl das Designkonzept: „Der Fokus der Gestaltung von Cold & Fresh liegt auf einer natürlich-genussvollen Abbildung eines hausgemachten Kaltgetränks in Bio-Qualität. Das Designkonzept überträgt dabei Elemente aus dem Homemade-Lemonade-Trend, wie das Einmachglas als Trinkgefäß, in einen sommerlich-frischen Look & Feel. Abgerundet wird dieser durch eine Typografie im hand-crafted Style und natürlichen Texturen im Hintergrund. Das Packungsdesign wirkt dabei stylisch, natürlich und lecker.“

Hansaplast: Bandagen für Stabilität

Sportler brauchen Halt – nicht erst nach einer Verletzung.

Rund 140 Gelenke, so berichtet Hansaplast, sorgen für Beweglichkeit im menschlichen Körper. Um diese und die Muskulatur zu schützen, hat das Unternehmen verschiedene Bandagen auf den Markt gebracht: Protective Bandagen und Performance Bandagen. Mit der Gestaltung der Verpackungen war Design for Human Nature, Hamburg, beauftragt.
Arne Schultchen, Gründer und Creative Lead der Agentur, erläutert für creativ verpacken das Gestaltungskonzept: „Bei gutem Design geht es darum, Halt zu geben, genau wie eine Bandage, die die Bewegungen ihres Trägers unterstützt. Sie ist nah am Menschen und fügt sich nahtlos in sein tägliches Leben und seine Aktivitäten ein. Deshalb zoomt unser Design ganz nah an das Produkt, die Szene, die Nutzung und die Handhabung heran. Wir machen die Struktur der gewebten Produkte sichtbar, zeigen ihre Flexibilität und erklären ihre Funktionalität durch den Einsatz von leicht verständlichen Symbolen.“
Die Kartonverpackung der Protective Bandagen hat eine halbglänzende Oberfläche. Das Markenlogo fällt durch eine Kombination aus Prägung und Glanzlack auf. Die Kartonverpackung der Performance Bandagen hingegen hat ein mattes Finish. Das Markenlogo ist ebenso veredelt wie bei den Protective Bandagen. Alle gelben Elemente in und um das Produkt sind zudem mit einem glänzenden Finish versehen.

Roland Foods: Produkte, die Geschichte schreiben

Internationales gab es zu allen Zeiten – nur anders als heute.

Der Deutsche Bruno Scheidt gründete 1934 in Paris sein eigenes Lebensmittelunternehmen mit Namen Roland. Gemeinsam mit seiner Frau emigrierte er 1940 in die USA und gründete hier Roland Foods, ein Unternehmen, das sich unter anderem darauf spezialisierte, schwer zu findende Lebensmittel aus Europa und Asien anzubieten. Der Name Roland leitete sich vom Ritter Roland ab, der rechten Hand von Karl dem Großen, der immer in sein Horn blies, wenn Ungemach drohte.
“Die lebendigen visuellen Geschichten zelebrieren Essen und Kultur aus der ganzen Welt; sie unterstreichen die Idee, dass Roland Spannung, Lebendigkeit und Vielfalt bietet, indem es internationale Lebensmittel auf unseren Tisch bringt“, erläutert Matt Sia, Kreativdirektor bei Pearlfisher New York/USA. Roland Foods beauftragte die Agentur mit einem Relaunch der Einzelhandelsmarke und des Produktportfolios. „Wir mussten die Überschneidungen zwischen dem, was Roland ausmacht, und dem, was die Menschen heute wollen, wenn sie Lebensmittel zum Erforschen, Entdecken und Zusammenkommen verwenden, nutzen.“
Mit der neuen Identität begrüße die Marke die Vielfalt und ermögliche es jedem Produkt, seine eigene, einzigartige Wirkung zu entfalten, während sie gleichzeitig durch lebendige Farben und ein einheitliches Design Küche, Zutaten, Herkunft und Vielfalt feiere.

The Macallan: Kostbare Abfüllung

Erlesene Produkte brauchen eine ebensolche Verpackung.

The Reach Single Malt Whisky ist eine Rarität: 81 Jahre in einem ehemaligen Sherry-Fass gereift ist er der älteste Whisky, der jemals von der schottischen Brennerei The Macallan herausgebracht wurde. The Reach wurde 1940 während des zweiten Weltkriegs hergestellt und zur Reifung in Fässer gefüllt. Master Whisky Maker Kirsteen Campbell wählte das Fass von 1940 für die Herstellung von The Reach aus und beschloss, es sei an der Zeit, diesen kostbaren Whisky mit der Welt zu teilen. Abgefüllt wurde er in 288 Dekanter aus mundgeblasenen Glas. Diese werden jeweils von einer dreihändigen Bronzeskulptur gehalten. Die drei Hände stehen für die Arbeiter der Destillerie von 1940, für den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Allan Shiach, dessen Großvater das Unternehmen 1940 leitete und für Kirsteen Campbell. Die Bildhauerin Saskia Robinson schuf die Bronzeskulptur, deren Schimmer einen Kontrast zum dunklen, rotbraunen Inhalt bildet. „Die Oberfäche des Dekanters weist feine Vertiefungen auf, die den Fingerabdrücken der bronzenen Hände entsprechen, die sie tragen“, heißt es in einer Verlautbarung. Die Holz-Kassette, in der der Dekanter ruht, soll aus dem Holz einer umgestürzten Ulme gefertigt worden sein, die 1940 vermutlich auf dem The Macallan Estate gestanden hat.

Skinvisibles: Sonnenschutz für jeden Tag

Hautpflege wird immer komplexer…

Wer möchte sein Bad mit einer Ansammlung an Tuben für alle Gelegenheiten dekorieren? Das Schweizer Unternehmen Skinvisibles will mit der neuen Pflegeserie gleich mehrere Aspekte abdecken: UV-Schutz und tägliche Pflege.
Das Gestaltungskonzept der Tuben wurde inhouse entwickelt und gemeinsam mit Katharina Jaisle von der Agentur Jaikat, Freudenthal, umgesetzt.
„Unter unserer Marke Skinvisibles stellen wir unsichtbaren Sonnenschutz für sichtbare Resultate her – daher der Name bestehend aus skin, visible und invisible)“, erklärt Daniel Müller, Produkt Manager bei Skinvisibles, auf Nachfrage von creativ verpacken. „Die Produkte sind fokussiert auf die tägliche Verwendung an 365 Tagen und entsprechend bewusst nicht in den klassischen Sonnenschutz-Farben orange/gelb gestaltet, da dies eine Limitierung der Verwendung nur auf die Urlaubszeit mit sich bringen würde. Aufgrund langjähriger Berufserfahrung mit Kosmetik speziell für den asiatischen Markt war es auch ein Anliegen, die Produkte mit einem elegant-modernen Design zu gestalten – und nicht die klassischen Design-Elemente von etablierten Kosmetik-Marken zu übernehmen.“
Für die Tuben wurde ein Verbundmaterial gewählt, um den Inhalt optimal zu schützen. Die Hintergrundfarbe wurde im Offsetdruck aufgebracht, die großen Designelemente danach im Siebdruck dekoriert. Die Faltschachteln wurden mit einem Drip-off-Lack veredelt.

The Dark Side Of The Moon: Jubiläumsedition

Manche Alben schreiben Geschichte …

50 Jahre ist es her, dass die englische Rockband Pink Floyd ihr Album The Dark Side Of The Moon veröffentlichte. Es entwickelte sich zu einem der am meisten verkauften Alben aller Zeit. Das Cover Design des Albums stammte von der britischen Agentur Hipgnosis, die von 1968 bis 1985 Musikhüllen gestaltete. Die Jubiläumsedition 2023 auf Basis des Hipgnosis-Designs, eine Limited Edition, gestalteten die Pentagram-Partner Harry Pearce und Jon Marshall. Das ikonische Prisma-Design sei die Basis für das neue Box-Set gewesen, erklärt Harry Pearce: “Indem ich das Hipgnosis-Thema des alten Ägyptens und der Pyramiden aufgriff, dachte ich über das wunderbare Gefühl der Entdeckung nach, das in der Idee eines verschachtelten Sarkophags steckt. Die Schichten und Lagen enthüllen Erinnerungsstücke, und in der Mitte das Original.”
Aubrey Powell, einer der Gründer von Hipgnosis, zeigt sich begeistert von der Idee: “Jon und Harry griffen den ägyptischen Einfluss der Pyramiden und die Idee eines Sarkophags auf. Wenn man die mehrschichtige Verpackung auspackt, ist die letzte Freude die innere goldene Box, die die erste Live-Vinyl-Scheibe von The Dark Side Of The Moon enthielt.“ Jon Marshall beschreibt das Konzept: “Das Zusammenfügen der Boxen war eine technische Herausforderung, da mehrere Elemente miteinander verbunden waren und genau zusammenpassen mussten. Wir wollten keine Schaumstoff- oder Plastikeinlagen verwenden und lösten das Problem mit Hilfe von Kartontechniken, umfangreichen Prototypen und Bemusterungen.“

O. Kleiner: Kaffeebeutel aus Monomaterial

Welche Lösungen auch für kleinere und mittlere Verpackungsmengen sinnvoll sind, zeigt das Schweizer Unternehmen auf der Interpack 2023.

Die O. Kleiner AG stellt auf der Fachmesse in Düsseldorf Produkte aus, die aus der langjährigen Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens entstanden sind. Die Genprotect® Linie ermöglicht unter anderem Monostoffverbunde mit hohen Anteilen an nachwachsenden Rohstoffen. Vorgefertigte Spezialbeutel mit Zipper und Ventil werden ebenso ausgestellt wie auf der neuen HP Indigo 25K digital bedruckte Anwendungen, die durch die neue Funktion Continuous Color Calibration eine konstantere Farbgebung erzielen. Transparente, peelbare Dosendeckel Canpeel® runden das Standkonzept auf der Messe ab.

Interpack 2023 vom 4. bis 10. Mai 2023, Düsseldorf, Halle 9, Stand J35/36