Archiv: creativ verpacken aktuell

Goodfella’s: Pizza zum Teilen

Ideen sind nicht nur im FMCG-Markt gefragt …

Gemeinsame Mahlzeiten fördern den Austausch untereinander. Goodfella’s Tiefkühlpizza hat ihren Ursprung in Irland. Heute gehört die Marke zu Birds Eye, einem Unternehmen von Nomad Foods. Gemeinsam mit Sun Branding, Bradford/ Großbritannien, der Branding Division von Sun Chemical, wollte der Pizzahersteller seine italo-amerikanische Markenpositionierung unterstreichen und gleichzeitig mehr Menschen unter der Woche zum gemeinsamen Essen motivieren.
Um die Verpackung nicht nur im Regal auffallen zu lassen, sondern gleichzeitig das Gemeinschaftserlebnis unter der Woche zu unterstreichen, verstärkten die Kreativen bei ihrem Designansatz für die neue Pizza Grande das Erlebnis des Teilens. Simon Inman, Creative Director bei Sun Branding, erklärt dazu: „Wir haben eine eher redaktionelle Lifestyle-Ästhetik entwickelt, die das Gefühl des Zusammenkommens von Menschen hervorruft. Die Verpackung zeigt eine Pizza, die zum Teilen bereit ist.“ Matt Fish, Senior Designer bei Sun Branding, ergänzt: „Frische Farbpaletten und langgezogene Schatten tragen dazu bei, Herkunft und Wärme sonniger italienischer Tage einzufangen sowie ein Gefühl von Freude und Glück zu vermitteln.“ Louise Grace, Cluster Marketing Manager für Goodfella’s UK & Irland, zeigt sich zufrieden: „Der Kick-off-Workshop hat uns sehr gut gefallen; er hat den Designprozess gestrafft und uns ermöglicht, die Marke kurzfristig auf den Markt zu bringen.“

Il Pometo: Neue Etiketten

Weingüter können Jahr für Jahr den Etiketten ihrer Weine ein neues Gesicht geben …

Das italienische Weingut Lungarotti liegt in Umbrien. Die vier Weine der Serie Il Pometo (auf Deutsch: Obstgarten) sollen an sorglose Sommerabende in kleinen italienischen Dörfern erinnern. Ihren Charakter erhalten die Weine durch ihre jeweiligen Rebsorten: Grechetto, Trespo, Pinot Grigio und Sangiovese. Das Weingut wird heute von den Schwestern Chiara Lungarotti und Teresa Severini geführt, den Töchtern des Gründers Giorgio Lungarotti, und auch die dritte Generation ist bereits im Unternehmen.
Für den aktuellen Jahrgang von Il Pometo wurde für die Etiketten ein Motiv des polnischen Designers und Buchillustrators Andrzej Kot (1946 bis 2015) ausgewählt. Eine Katze hebt ein Weinglas – die kraftvolle Illustration ist einem Exlibris entnommen, das im Weinmuseum von Torgiano zu sehen ist. Jeweils ein Buchstabe der Rebsorte und eine farbige Hinterlegung sorgen für Unterscheidung auf den ersten Blick.

True Colors Conference: Verpackung als Gesamtbild

Das Zusammenführen der verschiedenen Bereiche der Markenpositionierung, wie Kreation, Produktion und Brand Management, ist ein seit langem überfälliger Prozess.

Diesen will nun die True Colors Conference, eine Veranstaltung von GMG, einem Anbieter von Farbmanagement und Proofinglösungen, am 10. September 2024 im Literaturhaus in München anstoßen. „Als Partner großer wie kleiner Marken übernehmen Agenturen und Druckereien eine verantwortungsvolle Aufgabe“, erklärt GMG-Inhaber Robert Weihing. „Konsistente Farben und effiziente Prozesse gehören ebenso dazu wie das Verständnis für die interdisziplinäre Mission. Am Ende geht es immer um Teamwork.“ Bei der Veranstaltung in München soll daher das gemeinsame Verständnis im Mittelpunkt stehen. „Wir müssen beim Packaging raus aus dem Silodenken“, so Weihing weiter. Die Branche könne langfristig nur erfolgreich sein, wenn Verpackung als Gesamtbild begriffen werde: „Wie ticken die Marken, was sagt die Politik? Wie verhalten sich Verbraucher und was bewegt den Handel in der digitalen Transformation?“

Zukunftsinstitut: Gastrotrends

Die Gastronomie ist für viele Branchen ein Gradmesser.

Das Zukunftsinstitut und Food-Expertin Hanni Rützler haben einen Blick auf die Gastronomie geworfen und ein kostenfreies White Paper erstellt. Wo geht es hin mit der von den Widrigkeiten der letzten Jahre und den Folgen gebeutelten Branche? Hanni Rützler rät an erster Stelle zu Pure Prioritäten, was meint „tiefes Bewusstsein für regionale Traditionen, die Verpflichtung zu ethischen Produktionsmethoden, Transparenz bei der Herkunft der Ausgangsprodukte und eine Wertschätzung für einfache, authentische kulinarische Erfahrungen.“ 16 Trends werden benannt und sind teilweise mit Hinweisen der Food-Expertin versehen. Trotz des Blicks in die Zukunft seitens der Spezialisten müssen Unternehmen ihre eigenen Wege finden. Der Trendradar Gastronomie kann jedoch Impulse setzen.

Nurishh: Relaunch

Vegan ist in. Entsprechend bringen auch größere Markenartikler immer mehr Produktalternativen in den Markt.

Von einem Start-up gegründet, ist Nurishh heute eine Marke der Bel-Gruppe. Ein Relaunch sollte die Käse-Alternative qualitativ hochwertiger, sichtbarer und besser zuordnen zu lassen. Damit beauftragt wurde das französische Agentur-Duo 4B, das sind 4uatre, Paris, und Bronson, Clichy. Eine neue visuelle Identität soll die Marke zukunftsgerichtet sowie gleichzeitig gesundheits- und umweltbewusst positionieren. Entstanden sei, so heißt es seitens der Kreativen, eine visuelle Identität, die dynamischer, moderner und leckerer sei: neues Logo, neue Hintergrundfarbe, neue Rezeptbilder. Auch die Typografie sei völlig neu gestaltet worden, um sie moderner, und mit einem höheren Impact am PoS wirken zu lassen. Der Markenname wird durch einen Balken unterstrichen, der den jeweiligen Inhalt kurz abbildet – unterstützt von der bildlichen Produktanwendung darunter.

Eleplant: Butter-Alternative

Immer mehr raffinierte Rezepturen erweitern die Range veganer Produkte.

Walter Rau Lebensmittelwerke, ein Unternehmen der Bunge-Gruppe, hat Ende 2023 eine vegane Butter-Alternative auf den Markt gebracht. Diese fällt bereits durch ihre ungewöhnliche Gestaltung im Handelsregal auf. Gemeinsam haben das europäische Marketingteam von Bunge, Harald Guimaraes (Marketingleiter Deutschland), Anri Saarinnen (Marketingleiterin Nordics) und Katarzyna Niewiada (Marketingleiterin Polen) mit Slawek Kluziak und Izabela Walocha von der Kreativagentur Siebert Head, Warschau/Polen, das Packungsdesign erarbeitet. Für creativ verpacken erklärt Harald Guimaraes das Designkonzept: „Das Gestaltungskonzept zielt darauf ab, Pflanzlichkeit in Name und Design aufmerksamkeitsstark umzusetzen, und das auf moderne Weise. Der Name steht für Elevate Plant, denn alles was man damit zubereitet, wird geschmacklich auf eine höhere Ebene gehoben. Die Rose symbolisiert die Mischung aus pflanzlichen Ölen und Haferdrink. Die Struktur des Hintergrunds steht für Pflanzlichkeit (Blattstruktur) und auch die grüne Farbe symbolisiert dies nochmals. Die Typo für das Namenslogo wurde individuell entwickelt, um einen eigenständigen Look zu erzielen.“

Dallmayr Röstkunst: Exklusiv im LEH

Kaffee ist im Trend: Die steigende Anzahl kleiner Röstereien motiviert auch bekanntere Marken zu noch differenzierteren Sorten.

„Der Trend bei Kaffee geht weiter in Richtung Handwerk. Eine schöne Entwicklung, die wir sehr begrüßen. Unsere langjährige Tradition als Ladenröster bringen wir mit unseren Spezialitäten-Kaffees noch stärker zum Ausdruck. Dafür haben unsere Experten ganz wunderbare Kaffees entwickelt,“ beschreibt Johannes Dengler, persönlich haftender Gesellschafter der Alois Dallmayr Kaffee, die Positionierung seiner Kaffeesorten.
Gemeinsam mit der Münchner Designgesellschaft Fantomas hat das Marktingteam von Dallmayr das Gestaltungskonzept der Packungen für den LEH zur Platzierung bei Edeka und Rewe entworfen. Caroline Epping, Head of Marketing & Communications bei Dallmayr Kaffee, erklärt auf Nachfrage von creativ verpacken: „Unser neues Sortiment für den Einzelhandel steht ganz im Zeichen der Röstkunst. Beim Packungsdesign war es uns besonders wichtig, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden und den Kunden ein Kauferlebnis mit direkter Verbindung zum Dallmayr Delikatessenhaus zu bieten. Bei der Neugestaltung der Packungen haben wir uns an den Kaffeevasen der Nymphenburger Porzellanmanufaktur orientiert. Seit Jahrzehnten bilden sie das Herzstück unserer Kaffeeabteilung. Nun verbreiten die exotischen Motive das typische Dallmayr Flair auch im Einzelhandel. Auf den modern gestalteten, neon-farbigen Banderolen sind spannende Informationen über die einzelnen Kaffees zu finden: über ihre Herkunft, den Geschmack und die Verarbeitung. Mit der Auswahl von Neon-Farben bei den Banderolen sind wir bewusst Wagnisse eingegangen, um die perfekte Ergänzung zu den klassischen Vasenillustrationen zu schaffen.“
Die Standbodenbeutel aus einem Kunststoff-Aluminiumverbund wurden von Bischof + Klein im Tiefdruckverfahren gefertigt.

WFC Honig: Verpackung aus einem Guss

Zahlreiche Manufakturen bieten in Deutschland ihren Honig an …

Im Herzen Augsburgs befindet sich die Honig-Manufaktur von Wolfgang Frisch-Catalano. Seine Bienen leben im Bienenzucht-Obstbauverein Lueginsland, einer Gartenanlage mitten in der bayrischen Stadt. Seit 2024 wird der Honig der Manufaktur vermarktet – allerdings nur in der Menge wie ihn die eigenen Bienen produzieren. Den Honig abzufüllen ist das eine, ein professioneller Markenauftritt das andere. Dazu holte der Imker die Augsburger Designagentur Ked’shu ins Boot. Inhaberin und Designerin Julia Kellner erklärt das Konzept: „Der Honig wird in eleganten, schlanken Gläsern mit weichen Rundungen abgefüllt – perfekt, um Weichheit und Samtigkeit des Honigs charmant zu unterstreichen. Und wer kennt es nicht? Das Auslöffeln geht viel besser von der Hand! Der mattschwarze, hohe Deckel verleiht dem Produkt eine hochwertige Note und sorgt für einen starken optischen Kontrast, der die Einzigartigkeit und Leuchtkraft des Honigs betont.“ Kellner war eine klar strukturierte Marke mit einem entsprechenden Design wichtig. Um den Nachhaltigkeitsanspruch der Manufaktur zu unterstreichen wurde ein Etikett aus Silphie-Papier von Out Nature ausgewählt. Eine zurückhaltende Farbgebung soll den Umweltaspekt unterstreichen.
„Als besonderes Extra gibt es zu jedem Honigglas eine sogenannte Seedbomb, ebenfalls von einem Silphiepapier umwickelt,“ erklärt Kellner. Ebenso liege jedem Glas ein Flyer bei, der Informationen zu Produkt, Verpackung und Bienen bereit halte.

Petkult: Spirale als Kernelement

Hundefutter soll Bindung schaffen.

Das europäische Hundefutter Petkult will seinen Platz im Markt festigen und ausbauen. Dig Studio, Zagreb/Kroatien, wurde beauftragt, neben dem Relaunch der Verpackungen, eine neues Branding und eine passende Kommunikationsstrategie zu entwickeln. Im Fokus stand die Neuentwicklung verschiedener Markenelemente, die den zeitgemäßen Designstandards der Produktkategorie entsprächen, wie Izvorka Juric von Dig Studio unterstreicht. Die übergreifende Markenbotschaft Everlasting bond sei in den Bildern des spiralförmigen Kernelements der Markenidentität enthalten. „Die Bilder spiegeln den Verwendungszweck des Futters in Bezug auf Alter und Größe des Hundes wider und betonen die enge Bindung zwischen Hund und Mensch. Die funktionale Subline Probiotic betont die Vitalität mit Illustrationen eines aktiven Lebensstils durch gemeinsame Outdoor-Aktivitäten,“ so Juric weiter. Eine klare Informationshierarchie unterstreiche auch das neue Piktogrammsystem.

Nütrl: Mit neuer Regalwirkung

Ein bestehendes Design ruft immer wieder nach Überprüfung.

Manchmal bewirkt die starke Verbreitung einer Marke, dass ihre Positionierung unscharf wird. Deswegen beauftragte Ab In Bev die New Yorker Agentur Pearlfisher mit einer Neupositionierung ihrer Wodka-Seltzer-Marke Nütrl. Gemeinsam wurden die bestehenden Markenwerte mit Blick auf die Category überprüft und eine Designstrategie entwickelt. Das Ergebnis waren feine Veränderungen. Das Gesamtbild soll nun die Verbraucher mittels einen aufgefrischten Packungsauftritt aktiv ansprechen.
Der Relaunch zielte auch darauf ab, den Konsumenten sowohl verbesserte Eigenschaften der Marke als auch ihr Versprechen deutlich zu machen. Vom Logo über die Typografie bis hin zum Farbcode fand eine Optimierung statt.
Während die Gestaltung der Dosen mit einem Farbcode am oberen Rand zur Sortendifferenzierung eher schlicht ist, sind die Faltschachteln für Aktionen oder den Bundle-Verkauf mit Fruchtabbildungen ausgestattet, die auch für die Natürlichkeit des Safts stehen.