Archiv: creativ verpacken aktuell

Mother Science: Cooler Look (copy)

Pflegeprodukte entstehen oft auf Basis persönlicher Bedürfnisse.

Das US-amerikanische Musikerehepaar Ann Marie Simpson-Einziger und Mike Einziger hat zugleich einen naturwissenschaftlichen Hintergrund, den sie für ihre Hautpflegeprodukte der Marke Mother Science einsetzen. Hautveränderungen brachte sie gemeinsam mit einem Team von Wissenschaftlern zu Rezepturen mit Malassezia, einem natürlich vorkommenden Molekül (Pilz) auf der Haut, das sie für ihre Kosmetikprodukte einsetzen. Gemeinsam mit Made Thought, Brooklyn/USA, wurde eine Markenwelt entwickelt, die – folgt man den Beschreibungen der Kreativen – ihren Ursprung in der Schnittmenge zwischen Natur und Wissenschaft hat.
Entstanden ist ein kühles, wissenschaftlich wirkendes Design. Die Agentur beschreibt Form und Materialität der Verpackungen als „von metallischen wissenschaftlichen Geräten inspiriert, die Objekte der Zukunft schaffen, indem sie die natürliche Welt um sie herum widerspiegeln. Molekulare Strukturen und wissenschaftliche Symbole beeinflussten Markenzeichen und molekulare 3D-Welten. Der präzise Fokus auf Details und die einzigartige Verwendung von Materialien waren die entscheidenden Faktoren, die den Eindruck eines technisierten Luxus vermitteln.“

Milan Design Week: Fest der Sinne

Installationen üben auf die Betrachter immer eine Faszination aus.

Verpackung einmal anders: Ein Kronleuchter mit Gin-Duft motiviert eine besondere Sinneserfahrung. Die Mailänder Designerin Alessandra Baldereschi hat für No. 3 London Dry Gin die Installation Unlocking No. 3 flavours entworfen – eine Mischung aus Mixologie und Kunst. In einem geradezu märchenhaften Stil betritt der Gin die Bühne mit einer Spirale in Form eines Kronleuchters und will das tägliche Leben neu interpretieren. Baldereschi ihrerseits lässt ihre Kunst- und Designobjekte vielfältige Geschichten erzählen und nutzt ihre Fähigkeit für die Installation, die von dem Mailänder Designunternehmen Sturm umgesetzt wurde.
Die Installation will die Geschmacksnoten und das Aroma von No.3 Gin zum Leben erwecken, indem sie die Zutaten und den Duft in einer Spirale darstellt, die von der unverwechselbaren türkisfarbenen Flasche ausgeht. „Das ist es, was ich mit der sehr sinnlichen Installation von No. 3 Gin schaffen wollte“, sagt Alessandra Baldereschi und erzählt zugleich eine kleine Geschichte: „Dieses Parfum entsteht aus den perfekt ausbalancierten Aromen sorgfältig ausgewählter Botanicals und inspiriert die Anhänger eines traumhaften Leuchter-Mythos, der vom Flaschengeist inspiriert ist: einer Spirituose, die mit ihren magischen Kräften drei Wünsche erfüllen kann …“

Nucao: Kooperation mit dem Handel

Gemeinsam Ideen entwickeln und diese nach vorne bringen, ist ein Sinn von Kooperationen.

In enger Zusammenarbeit mit Rewe und Naturland hat The Nu Company für die Schokoladenmarke Nucao vier neue Sorten entwickelt: Roasted Hazelnut Butter, Almond Butter & Sea Salt, Salted Caramel und Crisp & Crunch. Außer bei Rewe sollen die 125-Gramm-Tafeln auch bei DM – Drogerie Markt, Budni und DM – Drogerie Markt Österreich gelistet werden.
Neben Fairtrade-Kakao und veganen Bio-Zutaten sind die Nucao Tafeln erstmals Naturland-zertifiziert mit 100 Prozent Kakao aus Agroforstwirtschaft, einer ökologisch-nachhaltigen Anbaumethode, wie The Nu Company erklärt. Zusätzlich steckten die Tafeln in einem recyclingfähigen Papierschlauch. Mit dem flexiblen Verpackungspapier Koehler NexPlus® Advanced von Koehler Paper soll die Schokolade durch eine Sauerstoff-, Mineralöl- und Fettbarriere geschützt sein. „Die Papierfasern lassen sich bis zu 13 Mal wiederverwerten. Wir wollen gemeinsam mit Nucao als Vorreiter im Schokoladenregal zeigen, dass wir Kreislaufwirtschaft leben und die uns zur Verfügung stehenden Rohstoffe sinnvoll und nachhaltig nutzen können“, erläutert Christoph Wachter, Spartenleiter flexible Verpackungspapiere bei Koehler Paper.
Die ursprüngliche Corporate Identity zum Nucao-Relaunch im September 2022 hat die Agentur LIT Create, Berlin, entworfen. Mit Alvonsbranding, Hamburg, wurde in den letzten Monaten die Verpackung des gesamten Sortiments inklusive dem Design der neuen Tafelschokoladen optimiert. Die Umsetzung wurde dann Inhouse gestemmt, unter Leitung der Nucao Designerin & Art Directorin Laura Bonicke.
Zum Gesamtgestaltungskonzept erklärt Christian Fenner, Co-Gründer von The Nu Company, gegenüber creativ verpacken: „Im Designprozess war uns wichtig, dass die neuen Tafeln den Konsumenten im Supermarkt direkt ins Auge fallen sowie leckeren Geschmack und Freude am Genuss vermitteln. Insgesamt sollen die Tafeln einen neuen Standard im Schokoladenregal postulieren. Auf der Verpackungsrückseite bringen wir spielerisch unsere Mission näher und platzieren hier transparent unsere Nachhaltigkeitslabels wie Naturland und Fairtrade, in Papier verpackt, vegan, bio und B Corp.“

Joy Jolt: Freude in der Küche

So manches Unternehmen fand seinen Ursprung dort, wo Angebote am Markt fehlten.

Die Brüder Martin und Joel Mittelman waren 2014 auf der Suche nach bezahlbaren, hochwertigen, modernen Schnapsgläsern. Als sie auf dem Markt nicht das fanden, was sie suchten, gründeten sie ihre eigene Glasfabrik und begannen Schnapsgläser im italienischen Stil herzustellen. Das war die Geburtsstunde der US-amerikanischen Marke Joy Jolt (auf Deutsch etwa: Freudensprung). Ziel der Herstellung von Glaswaren und Küchenzubehör sind hochwertige, erschwingliche Produkte, die Freude bereiten und Inspirationsquelle für einen gehobenen Lebensstil sind. Auf dem Weg zur unverwechselbaren Marke, die sich von der Masse abheben sollte, wandte sich das Unternehmen an die Designagentur Pearlfisher, New York/USA. Die Kreativen begannen, dem Namen Joy Jolt eine neue Bedeutung zu geben: Das Gefühl der Freude, das ein Verbraucher empfindet, wenn seine Erwartungen an einen Kauf übertroffen werden. Die Positionierung soll die Lücke zwischen Preis und Qualität schließen.
Die leuchtende Farbkombination aus Taxigelb und Schwarz der Verpackung sei eine Hommage an Joy Jolts New Yorker Herkunft und gleichzeitig eine starke visuelle Aussage im Regal, heißt es seitens Pearlfisher. Der neue Markenauftritt spiegele den unternehmerischen Geist von Joy Jolt, die Liebe zum Detail und den hohen Anspruch an Qualität und Design wider.

 

Fauser Vitaquell: Konzepte für den LEH

Wer einmal auf einer bestimmten Handelsschiene gelandet ist, tut sich oft schwer, weitere Felder zu erobern.

Reformhäuser haben sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert und modernisiert. Und doch gibt es kaum einen Handelsbereich, der so stark den Geruch des Angestaubten hat. Daher suchen bewährte Reformhausmarken den LEH zu erobern. Ein Beispiel dafür sind Produkte von Fauser Vitaquell. Der Lebensmittelhersteller, der von Hermann Pfestorf in vierter Generation geführt wird, hat sechs neue, vegane Produkte im Portfolio, die die Verbraucher im klassischen LEH ansprechen sollen. Die Eberle Werbeagentur, Schwäbisch Gmünd, hat das Packungsdesign entwickelt. Geschäftsführer Bernd Eberle beschreibt das Vorgehen: „Grundlage war ein strategischer Markenworkshop, auf dessen Basis wir die neuen Produkte klar positionierten. So schufen wir eine sichtbare Differenzierung zum Wettbewerb und sorgten für hohe Aufmerksamkeit – gerade auch für Neukunden. Insgesamt wurden sechs neue vegane Bio-Produkte gelauncht: eine pflanzliche Alternative zu Butter, vier Feinkostsalate und ein Brotaufstrich.“
Für die Butteralternative entwickelten die Kreativen einen Namen, dessen Wortspiel, Typo und Farbgebung „zu einem frischen, modernen Look verschmelzen, der die Markenwerte widerspiegelt, sowie Mehrwert und Produktart kommuniziert und gerade auch junge Zielgruppen anspricht“, so Eberle weiter.

Felsengartenkellerei Besigheim: Eidechse als Hingucker

Weingüter gibt es viele, doch nur wenige ernten an steilen Hanglagen.

Zehn Weingemeinden gehören zur Felsengartenkellerei Besigheim, die seit vielen Jahren den Weinbau in Steillagen pflegt. Das besondere Mikroklima der Steillagen fördere die Qualität des Leseguts überdurchschnittlich, heißt es seitens der Winzergenossenschaft. Die Felsengartenkellerei besteht seit 1938. Die Etiketten ziert eine goldene Eidechse, wie sie in den Steillagen zu finden ist.
Der Frozen Gecco ist eine Sommer-Cuvée, die speziell für die Herstellung von Granita für Erwachsene aus fruchtigen Weißweinen komponiert wurde. Für die Gestaltung des in Streifenoptik mit Eidechse gehaltenen Etiketts arbeiteten die Weinexperten mit Blumhardt Media Design, Mundelsheim, zusammen.
Birgit Terzic, aus dem Verkaufsteam der Felsengartenkellerei Besigheim erklärt auf Anfrage von creativ verpacken: „Zu unserem Gesamt-Gestaltungskonzept lässt sich sagen, dass wir auf ein hochwertiges Erscheinungsbild setzen. Es hebt sich durch Goldprägung, Goldfolie und zum Teil aufwändige Ornamentgestaltung hervor, in dem die Goldene Eidechse stets im Mittelpunkt steht. Und das über unsere gesamten Weinlinien sowie auch über unser hochwertiges Sekt- und Seccosortiment hinweg. Unsere Weine mit der goldenen Eidechse haben ihren Namen von der Mauereidechse (Podarcis muralis), die ihren Lebensraum in den für unsere Steillagen an den württembergischen Flüssen Neckar und Enz typischen Trockenmauern findet.“
Die Etiketten werden bei Carini oder Krämer Druck gefertigt. Veredelt werden diese durch Prägung und Goldfolie.

Buah: Natürliche Gemüsechips

Der Snackmarkt überbietet sich mit Neuerungen …

Früchten ihren natürlichen Geschmack lassen, so könnte das Konzept des Unternehmens Buah umschrieben werden. Nun ist das Unternehmen in die Herstellung von Gemüsechips eingestiegen. Auch hier gibt es keine Zusätze, keine Veredelungen durch Salz, Fett oder Konservierungsstoffe. Zum Einsatz kommen Karotte, Gelbe und Rote Bete – jeweils getrennt verpackt.
Gestaltet wurden die Folienbeutel vom Berliner Studio C. Milano. Diana Duthweiler, Content & Brand-Managerin bei Buah, beschreibt für creativ verpacken das Gestaltungskonzept: „Das Alleinstellungsmerkmal der Buah Gemüsechips war zugleich Inspirationsquelle für unsere Gestaltung: Kein Fett. Keine Zusätze. Diese Reinheit sollte sich auch im Design wiederfinden. Wir haben auf klare Gestaltung gesetzt. Die lebendigen und kraftvollen Farben sind ausdrucksstark und natürlich zugleich. Sie bringen die natürliche Kraft und den aromatischen Geschmack der Gemüsechips zum Ausdruck und machen Lust zu Probieren. Das Genusserlebnis beginnt schon beim Design.”

Albino Armani: Etiketten in Gold und Silber

Weinetiketten sind so vielfältig wie die Weine, die sie zieren.

Seit 1607 gibt es das italienische Weingut Albino Armani. In der Nähe von Verona gelegen entstehen hier zahlreiche Weine unterschiedlicher Couleur. Diese präsentieren sich mit unterschiedlichem Etikettendesign. Das Weingut arbeitet mit verschiedenen Kreativen zusammen und mehreren Etikettendruckern. Dabei sind die vorherrschenden Farben Gold und Silber.
Für den Schaumwein Trento doc, dessen Etikett einen liegenden, geprägten goldenen Schlüssel zeigt, war das Designstudio von Giorgio Oppici in Valpolicella/Italien, engagiert. Das Etikett des Sauvignon Superiore gestaltete das Studio New Deal, Verona/Italien. Egle Capilupi ist zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing des Weinguts. Als Ehefrau des Inhabers ist sie auch Botschafterin der Marke. Für creativ verpacken erklärt sie den Designansatz: „Das Design unserer Etiketten interpretiert eine präzise Idee der Weinherstellung, die mit dem Kern des Produkts verbunden ist. Die dominierende Farbe ist Weiß, ein Symbol für Eleganz und Unmittelbarkeit in der Kommunikation. Der Wein respektiert und reflektiert perfekt den Ort, aus dem er kommt. Das ist die Botschaft, die unser Unternehmen vermitteln möchte.“

Ecoleaf: Neue Generation der Metallisierung

Veredelte Verpackungen haben ebenso wie besonders gestaltete ihren Platz in den Handelsregalen.

Nachhaltigkeit beherrscht heute das Denken aller, die Produkte und Verpackungen in den Markt bringen. Restriktive Maßnahmen motivieren die Player der Etiketten- und Verpackungsindustrie nicht nur, diese zu befolgen, sondern auch neue Verfahren zu entwickeln. Eine dieser neuen Entwicklungen ist Ecoleaf von Actega: „Mit Ecoleaf wurde der gesamte Prozess der Metallisierung neu erfunden. Die Technologie arbeitet on-demand, liefert hochwirksame Metalleffekte nach Bedarf und macht PET-Trägerfolie und Folienrollen überflüssig. Dadurch werden Abfall und Kunststoffverbrauch erheblich reduziert und die mit der Produktion und Entsorgung dieser Materialien verbundenen Auswirkungen minimiert“, wie der Hersteller formuliert.
Gerade der Luxusbereich, der in besonderer Weise das Thema Veredelung spielt, um auf die hochwertigen Inhalte seiner Verpackungen hinzuweisen, profitiert von nachhaltigen Neuentwicklungen. „Die Fähigkeit von Ecoleaf, jede beliebige Farbe zu überdrucken, eröffnet einen wahren Regenbogen von Metallic-Farbtönen und bietet eine beispiellos kreative Freiheit bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität der Endprodukte“, wird das Veredelungsverfahren von Actega beschrieben.

Teekanne: Genuss als Vielfalt der Natur

Immer neue Sorten und Rezepturen, das ist die Welt der Früchte- und Kräutertees.

Einen Blick auf Teeneuheiten von Teekanne: Vier neue Bio-Tees sollen die Aromenvielfalt der Natur widerspiegeln. Die Gestaltung der Verpackungen lag bei der Münchner Designagentur Friedl Hampen.
Christian Exner Arizaga, Leiter Marketing bei Teekanne, beschreibt für creativ verpacken die Idee hinter dem Markenauftritt der Tees: „Für die Bio Genussgarten Range haben wir uns von der unendlichen Vielfalt der Natur inspirieren lassen. Geschmack, der Erinnerungen in uns weckt – war dabei der Leitgedanke für die vier neue Sorten Bio Waldbeere Holunder, Bio Johannisbeere Zitrone, Bio Orange Ingwer und Bio Bergkräuter. Die Sorten spiegeln die natürlichen Frucht- und Kräuterkombinationen wider, die Erinnerungen an das Beerenpflücken im Wald oder das Ernten von Früchten im heimischen Garten wecken.“ Das Design suggeriere einen Blick in den heimischen Garten, wobei der Fokus auf den frisch gepflückten, sonnengereiften Früchten und Kräutern der jeweiligen Sortenkombinationen im Vordergrund der Verpackung liege. Der sonnige, freundliche Hintergrund der Verpackung wecke Erinnerungen an warme Sommertage im Garten, beschreibt Exner Arizaga den Hintergrund des Gestaltungskonzepts.
Die Faltschachteln wurden von Gundlach Verpackung hergestellt.