Archiv: creativ verpacken aktuell

Airwick: Neues Packungsdesign

Düfte werden eingesetzt, um das Raumklima zu verbessern.

Bei seinen Duftsteckern der Marke Airwick setzt Reckitt auf einen deutlich emotionaleren Auftritt. Gemeinsam mit der internationalen Kreativagentur Marks und dem Etiketten- und Verpackungshersteller Springfield Solutions wurden das neue Design und seine Umsetzung entwickelt.
„Eine der größten Herausforderungen im Bereich der Heimdüfte ist, dass die Branche auf künstliche Duftprofile aufbaut“, erläutert Darren Morgan, Global Brand Experience Lead bei Air Wick, „etwas, von dem wir uns schnell entfernen. So verwenden wir jetzt beispielsweise einen höheren Prozentsatz an ätherischen Ölen in jedem Plug-in, so dass das Dufterlebnis hochwertiger ist. Doch es gab immer noch eine Diskrepanz zwischen dem, was die Leute auf der Verpackung sahen, und der Erfahrung, die sie zu Hause machten.“ Beim neuen Packungsdesign setzt Reckitt auf eine Mischung aus Fotos, einen Sonnenstrahl hinter dem Air Wick-Logo, der die Verpackung erhellen soll, und das Bild eines mit ätherischen Ölen getränkten Blattes, das die Hochwertigkeit unterstreichen soll. Auf 25 Düfte und 300 Produkte in verschiedenen Ländern wird das neue Design angewendet.

Verpackungen im Vergleich: vorher (links), nachher.

 

Body Mind Check: Bunter Auftritt

Nahrungsergänzungsmittel werden immer populärer …

Wer interessante Rezepturen entwickelt, kann sie bei einem Lohnunternehmen fertigen und abpacken lassen. Das ist auch der Ansatz des österreichischen Start-ups Body Mind Check. Die Rezepturen seien auf individuelle Gesundheitsziele abgestimmt. Für jedes würden neben bewährten Vitaminen und Mineralstoffen vor allem traditionell bewährte Pflanzenextrakte eingesetzt, erklärt Gründer und Geschäftsführer Stefan Sladeček. Das Logo ebenso wie das Gestaltungskonzept stammten aus einer Designausschreibung. „Der bunte Logokopf repräsentiert durch seine vielen verschiedenen Farben die verschiedenen Säulen der Gesundheit beziehungsweise die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten unserer Produkte und steht auch für die Vielfalt des Lebens an sich. Die Kopfform selbst repräsentiert das rationale, wissenschaftsbasierte Produktdesign“, so Sladeček über das Designkonzept. Die Designumsetzung stamme vom Lohnhersteller. Behälter und Verschlüsse werden von Pont Packaging bezogen.

Havelmi & Kornwerk: Verfügbarkeit ausgebaut

Hafermilch gehört – Statista zufolge – zu den beliebtesten Milchalternativen.

Anfang 2022 fusionierten die Start-ups Havelmi und Kornwerk, um die Verfügbarkeit von frischer Bio-Hafermilch auszubauen.Die verschiedenen Drinks kommen in Mehrweg-Glasflaschen auf den Markt. Die Etiketten sind eine Kombination aus den ursprünglichen Designs von Havelmi von Kina Morkel und den Etiketten von Kornwerk, die Felix Noller und Michelle Bruce, beide Berlin, gestaltet haben.
Dr. Swenja Rosenwinkel, Marketingleiterin von Havelmi und Mitgründerin von Kornwerk, erläutert: „Die vom Konzept ähnlichen, aber vom Design sehr unterschiedlichen Firmen Havelmi und Kornwerk zusammenzubringen, war eine Herausforderung für die Grafikdesignerin und Online Marketing Managerin von Havelmi, Kina Morkel. Der gelungene Spagat zwischen den Designs von Havelmi und Kornwerk bringt die feinen Zeichnungen und Farben von Kornwerk, die auf die Verwendung der vielfältigen alten Hafersorten hindeutet, zusammen mit der verspielten Katze, dem Markenzeichen Havelmis.“
Die Etiketten werden bei Goetz + Müller gedruckt.

Don’t be Thirstea: Neue Eisteemarke

Die warme Jahreszeit ruft neue Produkte auf den Plan.

Lust auf Sommer sollen die beiden Sorten des neuen Kaltgetränks von Rewe und Penny machen: ob Wassermelone (be one in a melon) oder Schwarztee-Mehrfrucht (be a little tutti-frutti). Mit Gestaltung, Naming und Positionierung war Win Creating Images, Aachen, beauftragt. Das knallige Design der Kreativen verpassen den Produkten Hingucker-Charakter.
„Elektrisierende Farbverläufe wie ein Sonnenuntergang vermitteln Lebensfreude und erinnern durch das Retrodesign an unbeschwerte Zeiten. Erfrischende, verspielte Illustrationen stärken diese positiven Urlaubsassoziationen und erinnern an Sommer, Sonne und Swimmingpool. Die Seitenstreifen sind aus dem Street Style entlehnt“, erklärt Vivien Hansen, Chief Executive Acquisition der Agentur. Das Getränk richte sich klar an junge Zielgruppen und die Gen Z, die wert auf Trends und Lifestyle legten.

Brooklyn Brewery: Modernisiert

Das Optimieren von (Packungs-) Designs gehört zu den Herausforderungen von Marken.

Als die Marke Brooklyn Brewery 1981 gegründet wurde, entwarf der New Yorker Designer Milton Glaser das Logo. Robot Food, Leeds/ Großbritannien, hat die Marke nun modernisiert und das Markenerlebnis von der Verpackung bis hin zu Zapfhähnen, Gläsern … vereinheitlicht. Der Kern der Marke, das von Glaser handgezeichnete B, blieb bewusst unangetastet. Gemeinsam mit dem Typografen Rob Clarke wurde das Logo behutsam überarbeitet und eine neue Schrift um das B platziert. Simon Forster, Gründer und Executive Created Director der englischen Designagentur, erläutert das Projekt: „Das Logo hat sich zwar bewährt, doch eines seiner Hauptprobleme war, dass es für ein begrenztes Sortiment entworfen wurde, das inzwischen weit über Brooklyn Lager hinausgeht. Letzteres macht zwar immer noch etwa 50 Prozent des Umsatzes der Brauerei aus, doch im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Untermarken eingeführt, darunter das Defender IPA, das Summer Ale, das Stonewall Inn IPA und das alkoholfreie Special Effects IPA.“ Eine einheitliche Wirkung durch eine klare Gestaltung war notwendig geworden. „Die Markenwerte von Brooklyn wurden an verschiedenen Berührungspunkten auf unterschiedliche Weise verwendet“, beschreibt Dave Timothy, Geschäftsführer von Robot Food die Herausforderung. „Deshalb war es von Anfang an unser Ziel, eine einheitliche Identität zu schaffen, bei der die gesamte Markenkommunikation aus einem Guss ist.“

Milka: Lila strahlt weiter

Eine Rundum-Erneuerung oder ein Relaunch braucht neben Design- und Markt-Know-how vor allem eins: Fingerspitzengefühl.

Drei Jahre Entwicklungszeit und mehr als 3000 Befragungen von Verbraucher*innen führten zu einer noch schokoladigeren Milka: “Wir sind uns heute mehr denn je bewusst, dass Konsument*innen bei der Wahl von Schokolade vor allem auf den Geschmack achten und wissen möchten, wo das Produkt herkommt. Das gesamte Packungsdesign der Milka Tafeln wird sich ändern, um die Wertschätzung des Geschmacks bestmöglich widerzuspiegeln und unsere Nachhaltigkeitsansprüche weiter zu stärken“, erklärt Bert Kriewolt, Senior Director Marketing Chocolate Activation DACH bei Mondelēz International. So standen eine bessere Orientierung beim Packungsrelaunch ebenso auf der Agenda wie die Motivation zu einem höheren Kaufinteresse. Beim Packungsdesignrelaunch wurde die international tätige Agentur Bulletproof, London/ Großbritannien, einbezogen.
„Mit dem neuen modernen Packungsdesign sorgen wir für frischen Wind bei unserem visuellen Markenauftritt von Milka. Die Tafeln werden künftig noch präsenter und auffälliger am PoS zu finden sein und die unterschiedlichen Sorten sind so gestaltet, dass sie sich noch besser voneinander unterscheiden lassen. Auch das Thema Nachhaltigkeit rückt mit dem Relaunch visuell noch weiter in den Vordergrund – erkennbar am Cocoa-Life-Logo auf der Vorderseite der Verpackung. Denn uns ist heute mehr denn je bewusst, dass Konsument*innen bei der Wahl von Schokolade auch wissen möchten, wo das Produkt herkommt“, beschreibt Kriewolt den Designansatz.
Ab Sommer 2022 sollen die Tafeln im neuen Format und Design im Handel zu finden sein.

Zahnheld: Eigene Zahncremes

Nach der selbst entwickelten Schallzahnbürste lanciert das Start-up nun eigene Zahnpasta.

Schlank und schmal kommen die Tuben von Zahnheld daher. Sie bestehe mindestens zu 45 Prozent aus Post-Consumer-Recycling-Kunststoff (PCR), wie Daniel Dentler erklärt, einer der Mitbegründer von Zahnheld. Gefertigt werden sie bei Linhardt und im UV-Direktdruck dekoriert. Durch die matte Oberfläche ließen sich die Tuben auch mit feuchten Händen halten. Der leichte Anthrazitton sowie der dunkelgraue Deckel mache sie im Regal unverwechselbar, so Dentler. Gestaltet wurde die Tube von der jungen Designagentur Spiegl & Meyer, Ulm. „Transparenz und Authentizität war für uns die Maßgabe oder anders ausgedrückt: Das Produkt wurde einfach sinnvoll gestaltet“, erklärt Dentler. „Auf der Rückseite sind alle Inhaltsstoffe verständlich auf Deutsch aufgeführt und geben dem Kunden die Sicherheit einer reinen, pflanzlichen, veganen und fluoridfreien Zahnpasta.“

Qoa: Schokoladig ohne Kakao

Manche Rohstoffe sind gefährdet oder bringen das natürliche Umfeld in Gefahr.

Im April 2021 gründeten die Geschwister und Wissenschaftler Sara und Maximilian Marquart ihr Unternehmen Qoa, um neue Schokoladenprodukte in den Markt zu bringen. Voraus gingen verschiedene Erkenntnisse: So gefährdeten Krankheitserreger und Klimawandel bis zu 50 Prozent des derzeitigen Kakaoangebots, zudem treibe Kakao die Abholzung der Wälder voran. Außerdem seien Kinderarbeit und Sklaverei in Westafrika verbreitet, woher Zweidrittel der weltweiten Kakaolieferungen herkommen. „Durch die Verwendung geschützter Mikrobakterien und Aromabildungsprozesse ist Qoa in der Lage, das charakteristische Geschmacksprofil und die Textur von Schokolade zu imitieren“, erläutert die Lebensmittelchemikerin Sara Marquart ihr Forschungsergebnis.
Mit der Gestaltung eines Testkits für Interessenten, Investoren und die Markenartikelindustrie beauftragten die Forscher die Münchner Designagentur Packaging Circus, die den kompletten Markenaufbau vom Branding über Logo, Claims sowie die Packungsentwicklung übernahmen. „Beim Packungsdesign des Supermassive Test Kits sollte das Spiel mit Technik und dem noch Unbekannten genauso faszinieren, wie die Erforschung von schwarzen Löchern und Galaxien. Der futuristische Feinschliff gelingt mit dem Einsatz der Hologrammfolie“, so Sandra Tennemann, Geschäftsführerin der Agentur. „Die Verpackung haben wir über unseren Shop Suprtrue hergestellt.“ Sie bestehe komplett aus dem Material Crown Board Artisan von Korsnäs.

 

Feh: Zwei Editionen

Der Frühling in seiner Leichtigkeit ist ein guter Startpunkt für Besonderes.

Jahr um Jahr bringt Feh, eine Marke von Essity, in Österreich Papiertaschentücher mit eigenen Düften und in besonderen Designs auf den Markt. Dieses Mal wählte das Unternehmen zwei Hamburger Designagenturen zur Gestaltung der Limited Editions. „Als beduftetes Taschentuch hat Feh natürlich die Anforderung, mit seinen Designs nicht nur optisch zu überzeugen, sondern auch eine erste Assoziation zum jeweiligen Duft zu erzeugen. Darüber hinaus sollte sowohl bei der Summer als auch bei der Limited Edition durch eine neuartige Foliengestaltung der Single Packs viel von den seidenweichen Taschentüchern selbst zu sehen sein. Und damit auch die besondere Qualität der Tücher in den Fokus gestellt werden,“ erklärt Karina Czichowsky Nielsen, Brand Managerin Feh, das Konzept.
Die Sommer Edition My Tropical Moments wurde von Hajok Design gestaltet und soll Urlaubsgefühle wecken. Madeleine Lindner, Kreativdirektorin und Mitgeschäftsführerin der Agentur, umreißt die Herausforderung: „Unsere Aufgabe war es, mit der sommerlichen Limited Edition zu inspirieren und zu verführen. Mit der Farbe Türkis verbinden wir unmittelbar den Sommer, erinnert die Farbe doch an das Meer und den Himmel – My Tropical Moments entführt mit üppigen fotorealistischen Blüten und exotischem Blattgrün in ferne Duftwelten, liebevolle Zeichnungen wecken sommerliche Urlaubsgefühle.“ Von Mai bis September 2022 wird diese Edition in Österreich in den Handelsregalen stehen.
My Luxury Moments hingegen wird ab Mai ein Jahr lang bis April 2023 verfügbar sein. „Feh ist das Taschentuch für den kleinen Luxusmoment im Alltag. Diese Edition erinnert mit zartem Duft von Jasminblüten an ein Parfum, das man in der Tasche bei sich trägt. Die Verpackung drückt beides aus, den eleganten Duft sowie die luxuriöse Anmutung von golddurchwirktem roséfarbenen Marmor,“ beschreibt Kathrin Untheim, Account Director der gestaltenden Agentur Glasmeyer Branding, den Designansatz.

 

Diageo: Geschenkboxen für Genießer

Schottischer Whisky steht für Tradition und Abende am Kamin.

Eine limitierte Edition von fünf verschiedenen Whisky-Marken wurde in Frankreich eingeführt. Dabei geht es um die zum Diageo-Konzern gehörenden Destillerien Caol Ila, Cardhu, Knockando, Lagavulin und Talisker. Bronson, Clichy/ Frankreich, entwickelte das Packungskonzept für die Geschenkboxen mit dem Titel „Route des Saveurs“ (Straße des Geschmacks), in denen sich jeweils eine Flasche Whisky und passende Gläser befinden. Um die Besonderheiten der verschiedenen Destillerien herauszustellen, entstand ein Reisetagebuch mit Aquarellen und handgeschriebenen Texten. Für die Illustrationen gewann Bronson den französischen, aus der Bretagne stammenden Illustrator Yann Lesacher. Verschiedene Veredelungen, wie Heißfolienprägungen, Prägedruck auf Strukturpapier oder Lacke machen die Boxen zu etwas Besonderem. Über die, die Sinne ansprechenden Eigenschaften gibt ein Siegel auf der Verpackung Auskunft, das informiert, ob der Whisky fruchtig, holzig oder torfig ist.