Archiv: creativ verpacken aktuell

Pro Climate: Im Zeichen des Umweltschutzes

Wer Verbraucher zum umweltbewussten Handeln motivieren möchte, muss dazu Passendes anbieten.

Die Drogeriemärkte von DM haben das erkannt und in einem inhouse-Entwicklungsprozess ein neues Produktsortiment namens Pro Climate entwickelt, das sich auf den Verpackungen umweltneutral nennt. Es handelt sich um Körperpflegeprodukte, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Hygieneartikel. Kerstin Erbe, verantwortliche Geschäftsführerin für das Produktmanagement, erläutert den Ansatz: „Die Umweltauswirkungen reduzieren wir in der Produktherstellung durch Optimierungen hinsichtlich der Prozesse, Inhaltsstoffe oder Verpackungen soweit wie möglich. Die verbleibenden, nicht vermeidbaren Umweltwirkungen aus der Produktion und Entsorgung der Produkte werden im Anschluss nachhaltig kompensiert.“
Gestalterisch wurde das Handelsunternehmen von Win Creating Images, Aachen, begleitet. Dabei habe die Übersetzung nachhaltiger Benefits auf das Packaging im Vordergrund gestanden, wie Win-Geschäftsführer Luc Bütz erläutert: Einfachheit, Unverwechselbarkeit und Verständlichkeit stellten die Hauptanforderung an das Design dar. „Das Ergebnis ist ein freundlicher, moderner Markenauftritt, der Lust auf die Produkte macht und Optimismus ausstrahlt. Ein klarer und strukturierter Aufbau vermittelt die Hauptbotschaft klar und transparent.“

St. Leonhards Quellen: Lebendiger Relaunch

Wie vielseitig Etiketten genutzt werden können, das zeigt ein Beispiel aus dem Bereich der Bio-Wässer.

Wie aus einem Guss reihen sich die verschiedenen Wässer der St. Leonhards Quellen im neuen Etikettendesign auf. Als lebendige Wässer, so der Claim, sind sie unterschiedlicher, natürlicher Herkunft. „Panta Rhei – alles ist im Fluss, im Prozess, in der Entwicklung. In diesem Sinne möchte sich St. Leonhards immer wieder für Neues öffnen”, erklärt Geschäftsführer Martin Abfalter den Hintergrund des Relaunchs. Bisher waren die Vorder-Etiketten rückseitig bereits mit positiven Botschaften versehen.
Carolin Dembski hat die Etiketten inhouse gestaltet. Die Grafikerin erläutert Hintergründe des Relaunchs: „Die Werte der St. Leonhards Quellen: Einfach. Herzlich. Lebendig. Vor allem wollte ich diese drei Aspekte mit in die Gestaltung einbeziehen. Einfach – Klarheit schaffen durch Reduktion. Herzlich – das alte bewahren. Und textlich auf den Rückenetiketten die Besonderheiten der Quellen hervorheben. Lebendig – Lebendigkeit der verschiedenen Farben sollten wieder mehr ins Auge fallen. Verschluss und Halbbogen strahlen in ihren kräftigen Farben. Zudem war von Anfang an der Gestaltung klar, dass ein klares, harmonisches Gesamtbild entstehen sollte.“

Charlotte Bonorden: Wohlfühldüfte

Japanische Meditations- und Entspannungskonzepte gewinnen hierzulande immer mehr an Bedeutung.

Das noch junge Berliner Label Charlotte Bonorden möchte mit Düften das persönliche Wohlbefinden steigern. Die Namensgeberin hatte die wohlfühlende Wirkung des Waldes für sich entdeckt. So entstand der Duft Shinrin Yoku, der für das Konzept des heilsamen Waldbadens steht. „Dieses Erlebnis haben wir auf der Verpackung durch Blätter, Zweige und Tropfen in einem zarten Grünton dargestellt“, erklärt Charlotte Bonorden. In ihrem Online-Shop gleichen Namens ist bereits der zweite Duft angekündigt: Ikigai, Geheimnis eines langen und glücklichen Lebens – verpackt in einem warmen Gelbton. Und auch ein dritter Duft ist in der Pipeline.
Gemeinsam mit der Designerin Katerina Karagianni, Athen/Griechenland, entstand das Packungsdesign. Remo Masala von Vision Alphabet, Berlin/München, entwickelte die Idee für das Logo.
Damit die Düfte auch unterwegs wirken können, lässt Bonorden spezielle Armbänder fertigen, in die dieser integriert werden kann.

Raumland: Zeit zur Reife

Gut Ding will Weil haben – das spielt vor allem bei Qualitätsprodukten eine Rolle.

Seit vier Jahrzehnten erzeugt das Familienunternehmen Raumland Sekt und steht hier in der handwerklichen Tradition. Vor einem Jahr wurde es als erster reiner Sekterzeuger Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP). Hieraus erwuchs nicht nur ein neues Design für die erste VDP-Sekt-Prestige-Kollektion, sondern auch das Bekenntnis, zukünftig nur Sekte zu vermarkten, die mindestens 36 Monate reifen – manche gar über 120 Monate.
Im neuen Design, mit dem Ruska Martín Associates, Berlin, beauftragt wurde, soll sich die persönliche Geschichte des Sekthauses widerspiegeln. „Der Kreativprozess wurde für uns schnell zu einer Art Selbstfindungspfad“, erklärt Katharina Raumland, die mit ihrer Schwester Marie-Luise für die nächste Generation des Sekthauses steht. Die Kernelemente des neuen Designs seien ein Plaque de Muselet, wie sich der Champagnerverschluss nennt, sowie ein goldener Reiter. Letzterer stehe zum einen für die Familiengeschichte, zum anderen für den Pioniergeist der Familie.

Parfums de Nietzsche: Zwischen Duft und Musik

Die Sinne zu schärfen, kann ein Lebensziel sein. Mancher verfügt über zwei oder mehr ausgeprägte Sinne.

Jazzpianist und Duftexperte Laurent Assoulen beschäftigt sich seit einigen Jahren mit dem Verbindenden zwischen der Komposition von Musik und der eines Parfums. In diesem Zusammenhang kam die Philosophie ins Spiel und Assoulen gründete das Dufthaus Parfums de Nietzsche in Paris. Nun ist der erste Duft auf den Markt gekommen: Surhomme, bei dem nichts dem Zufall überlassen wurde. Der geteilte Duft in zwei Flacons, eine Idee Assoulens, ebenso wie das gesamte Packungskonzept, wird gehalten durch ein N aus Stahl. Die Eau de Parfums können einzeln oder auch gemeinsam genutzt werden.

Paddies: Dip inklusive

Der kleine Snack zwischendurch sind beliebt …

Dem wollen Heidi Weiß und Camillo Wolff, die Gründer von Selectum, mit Paddies etwas Gesundes hinzufügen. Ein Käsedip, eine Karamellcreme oder salzige Erdnussbutter sind ummantelt von einer Reis-Kichererbsenhülle – glutenfrei und ohne Palmöl, wie Weiß und Wolff betonen. „Zum Verpackungskonzept haben wir uns folgendes überlegt: Das Logo mit dem Lächeln und der Zunge soll Spaß und Genuss widerspiegeln. Generell wollten wir etwas, das clean und nicht überladen ist, gleichzeitig jung und witzig. Am knallfarbenen oberen Teil der Verpackung erkennt man auf den ersten Blick die unterschiedlichen Sorten“, erklärt Weiß. Für das Packungsdesign zeichnet Goran Golik, Wien/Österreich, verantwortlich.

Feingeistbrennerei Fies: Regionalprodukt setzt auf Handwerk

Kooperationen mit traditioneller Handwerkskunst verleihen den Obstbränden einen besonderen Geschmack.

Mit Chronum hat die Feingeistbrennerei Fies eine Reihe von Obstbränden auf den Markt gebracht, die das traditionelle Handwerk im Schwarzwald auf unterschiedlichen Ebenen vereint. Schon der Name Chronum soll Assoziationen zu den Schwarzwälder Uhrmachern hervorrufen. Für die geschmackliche Raffinesse ging die Brennerei Kooperationen mit Traditionsunternehmen der Region ein.
Bei der Gestaltung der Flaschen arbeitete die Brennerei wieder mit den Kreativen von Taste, Offenbach, zusammen. Diese griffen in Form und Haptik die traditionelle Handwerkskunst auf. Die eigens für die Serie entwickelte Flasche ist eine Hommage an die im Schwarzwald hoch angesehenen Glasbläser. Die Vierkantform der klassischen Schwarzwälder Original Fies Flasche war Vorbild für die Entwicklung der neuen Version mit höheren Schultern und seitlichem Relief. Das zweigeteilte Etikett an der Vorderseite zeigt Prägungen und die Früchte der Obstbrände.

Confiserie Burg Lauenstein: Auf Platz eins

Nicht alle neuen Produkte schaffen es auf ein Siegertreppchen, doch manchmal passt einfach alles.

Neun filigrane Teeblätter in verschiedenen Farben zieren die Weißblechdose mit dem jüngsten Produkt der Confiserie Burg Lauenstein. Dabei spielen sie auf den Inhalt an: Tee und Schokolade in Form zarter Blätter.
Die Dose wurde inhouse von Salka Bannert und Sabrina Büttner gestaltet. Gemeinsam mit der Decogroup AC entstand die Dose. „Der Deckel geht plan in den Boden über und hat keine sonst oft üblichen nach außen gerollten Bördelungen. Sie sollte eine weiche Form haben, keine unnötigen Kanten und fast schon ein Handschmeichler sein. Besonderen Wert haben wir auf die 3D-Reliefprägung der Blätter gelegt. Die Gestaltung ist ganz eng an die Imagebilder und Packungsgestaltung unserer 60-Gramm-Teeschokoladen angelehnt“, erläutert Bannert das Packungskonzept.
Die Präsentation auf der ISM gewann Platz eins der Top-Innovationen 2021.

Sebamed Deos: Im neuen Design

Zum Frühling hin wächst das Bedürfnis nach Neuem und Frischem. Da bieten sich veränderte Rezepturen und Packungsgestaltungen geradezu an.

Frische muss kommuniziert werden. Es reicht nicht, dass das Produkt selbst Frische auszeichnet. Gemeinsam mit Elbedesigncrew, Hamburg, wurden die Deos der Marke Sebamed einem Relaunch unterzogen: die Roll-ons zeigen sich in einem Glasflacon, der schlicht und formschön ist. Die Rundung wird in der Kappe aufgegriffen. Auch die Pumpsprays werden jetzt in Glas abgefüllt, während die Aerosole in der Dose bleiben. Alle Deoprodukte einen ein gemeinsamer Farbcode und eine einheitliche Gestaltung.

Abacaty: Likör aus dem Regenwald

Die Avocado gehört zu den beim Verbraucher sehr beliebten Früchten: Sie ist vielseitig verwendbar …

Das wussten auch die Ureinwohner Brasiliens und stellten aus der Eierfrucht, Rum und Rohrzucker ein Getränk her, das die europäischen Eroberer im 17. Jahrhundert unter dem Namen Abacate (portugiesisch für Avocado) entdeckten. Das in Hamburg ansässige Unternehmen Swang, das Getränke und Lebensmittel entwickelt, produziert und vertreibt, hat der alten Rezeptur nachgespürt und unter dem Namen Abacaty einen Cream Likör und einen Dry Spirit auf den Markt gebracht. Swang-Geschäftsführerin Kim Weisswange hat mit der hausinternen Designagentur die Flaschen gestaltet. Diese sollen Brasilianische Lebensfreude, Regenwald und Grün versprühen. Als Maskottchen zeigt sich ein Faultier aus dem Regenwald.